Ursache für das Fischsterben in Bösingfeld gefunden

Extertal-Bösingfeld. Aufregung am späten Freitagnachmittag im Bereich der Bösingfelder Grundschule: Das Wasser des Aschbachs, der über das Gelände fließt, ist milchig getrübt, Fische schwimmen mit dem Bauch nach oben. Passanten alarmieren gegen 16.34 Uhr die Feuerwehr. Diese setzt, wie berichtet , eine Sperre ins Bachbett, damit sich die Gefahr nicht weiter ausbreitet. Relativ schnell ist klar, was die Ursache für den Tod der Tiere ist.

Reinigungsmittel wurden den Fischen zum Verhängnis, weiß das Umweltamt des Kreises Lippe, das hinzugerufen wurde, zu berichten. "Die haben damit den Boden der Grundschulräume gesäubert und das Wischwasser anschließend fälschlicherweise in den Straßengully entsorgt", erklärt Peter Völmeke vom Umweltamt, der am Freitag vor Ort war.

Schmutzwasser gehört nicht in den Gully Sein Kollege Rüdiger Kuhlemann berichtet: "Wir haben dieses Problem schon häufig gehabt. Viele Bürger wissen nicht, dass ein Straßengully an den Regenwasserkanal angeschlossen ist und dann im Regelfall in ein Gewässer mündet und nicht in der Kläranlage." Schmutzwasser sollte also nie in der Hof- oder Straßenentwässerung geleert werden, sondern in einen Abfluss, der an die Kanalisation angeschlossen ist - also zum Beispiel in der Toilette oder im Waschbecken.

"Eigentlich müsste man davon ausgehen, dass eine Reinigungsfirma das weiß", sagt Rüdiger Kuhlemann. Die Behörde wolle daher nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten. Ob es bei einer Ordnungswidrigkeit bleibt, konnte die Polizei auf Nachfrage nicht sagen. Die Feuerwehr jedenfalls war dreieinhalb Stunden damit beschäftigt, das verunreinigte Wasser abzupumpen und in einen nahe gelegenen Mischwasserkanal umzuleiten. Für rund 15 Fische kam die Hilfe am Freitag jedoch zu spät, sie verendeten, so Peter Völmeke.

Niedriger Wasserstand Er sagt: "Es war relativ wenig Wasser im Aschbach. Dadurch war die Fließgeschwindigkeit sehr gering und die Verunreinigung betraf nur wenige Meter." Allerdings: Hätte der Bach mehr Wasser geführt, hätte sich das Putzmittel wohl stärker verflüssigt, die für die Tiere giftige Konzentration wäre nicht so hoch gewesen. "Dadurch sind solche Verunreinigungen derzeit besonders problematisch, weil überall Niedrigwasser herrscht", meint Rüdiger Kuhlemann, der sich bei den Meldern des Vorfalls bedankt. Oftmals sei das Umweltamt auf solch aufmerksame Passanten angewiesen.

Am Samstagnachmittag mussten die Kameraden noch einmal ausrücken. "Vermutlich durch den Regen in der Nacht zu Samstag, lief noch etwas verunreinigtes Wasser nach und trübte den Bach erneut", sagt Extertals Feuerwehrchef Robin Brand auf Nachfrage. Die Löschgruppe Bösingfeld leitete das Wasser erneut in einen Mischwasserkanal um und spülte die Zuläufe.

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