Extertal will in Almena elf Millionen Euro investieren

Extertal-Almena. Das Sanierungsprogramm für die Almenaer Kanalisation steht fest. Bis 2035/36 soll die alte Misch- durch Trennkanalisation ersetzt werden. Die Gemeinde investiert elf Millionen Euro, auch um Auflagen der Bezirksregierung zu erfüllen. Auf Anlieger können damit ebenfalls Kosten zukommen – das schmeckt nicht allen.

Bauamtsleiter Sven Herzog erläuterte im Fachausschuss anschaulich, warum das Sanierungsprogramm notwendig sei: &bdquo;Sonst kann das, was Sie in die Toilette tun, in der Exter und in der Weser landen.“ Das Programm wurde bei drei Gegenstimmen der FDP beschlossen. Das letzte Wort hat der Gemeinderat. Das Thema hatte schon mehrfach auf der Tagesordnung der Kommunalpolitik gestanden, doch es gab Verzögerungen.

Das Problem in Almena ist die Tatsache, dass Regenwasser und Abwasser in mehreren Straßen noch in einen gemeinsamen Kanal fließen. Bei zu starkem Regen kann der Kanal Richtung Kläranlage nicht alles aufnehmen, und ein Teil des gemischten Regen- und Schmutzwassers fließt in die Alme. Für die Umwelt ist das nicht gut – möglich, dass Fische in der Alme so etwas nicht überleben.

Behörden spielen nicht mehr mit Deshalb will die Gemeinde Extertal die Almenaer Kanäle flächendeckend auf Trennkanalisation umstellen, zumal auch die Bezirksregierung und der Kreis bei den Überläufen aus der Mischkanalisation in die Alme nicht mehr mitspielen wollen, wie es vom Extertaler Bauamt heißt. Überdies sei das Almenaer Kanalsystem &bdquo;überwiegend sanierungsbedürftig“. Die Kosten für ein Retentionsbodenfilterbecken, das zwischenzeitlich in der Diskussion war, um die Abschläge in die Alme zu behandeln, kann man sich nach Auffassung der Verwaltung sparen, denn: Die Kanalsanierung wäre sowieso fällig geworden.

Die Umbauarbeiten sollen bald, wie berichtet, in der Straße Am Brink beginnen. Die Gemeinde rechnet mit Kosten von 1,8 Millionen Euro, für die auch ein Regenrückhaltebecken entsteht. In der Wohnstraße hätte es schon früher losgehen sollen, doch es habe Verzögerungen wegen der Genehmigungsverfahren und mehrfachen Mitarbeiterwechseln gegeben, heißt es. Und: Das Wasser aus den getrennten Kanälen wird nach Ende der Bauarbeiten in der Straße Am Brink doch nicht wieder im Mischwasserkanal an der Hauptstraße zusammenfließen, präzisierte Herzog. Das sei &bdquo;nicht richtig rübergekommen“, sagte er zu früheren Angaben: &bdquo;Das Regenwasser kommt in die Alme, nur das Schmutzwasser kommt in den alten Mischkanal.“

Hauptstraße ist 2027/28 dran Weiter geht es 2027/28 mit der Hauptstraße. Hier rechnet die Gemeinde mit Kosten von 1,7 Millionen Euro. Das weitere Programm sieht für 2029/30 den Umbau der Kanalisation in der Fütiger Straße vor (1,4 Millionen Euro). 2031/32 ist die Bükerfeldsiedlung an der Reihe (3,2 Millionen), 2033/34 die Kirchstraße (1,6 Millionen) und 2035/36 die Bistruper Straße (1,4 Millionen). Dabei werden teils vorhandene Mischkanäle als Schmutzwasserkanäle weitergenutzt, etwa im Siekbachweg. Manche Straßen haben bereits Trennkanalisation, etwa die Siedlung an der Kiebitzstraße.

Indes ist das Umbauprogramm auch mit Kosten für die Anwohner verbunden, wie eine Besucherin aus Almena in der Ausschusssitzung sagte. Ihre Aufgabe ist es, für getrennte Anschlüsse auf ihren Grundstücken zu sorgen – und diese müssten auch dicht sein, betonte Herzog.

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