Extertal. Um die Hälfte will die Gemeinde Extertal ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 senken. Ein hehres Ziel, für das schon jetzt die Weichen gestellt werden müssen. Die Fraktionen CDU, Zukunft Extertal und Bündnis90/Die Grünen haben dazu einen Antrag eingereicht, die Gemeinde möge sich um den Aufbau eines Wärmenetzes kümmern. Dabei soll die Nachbarstadt Lemgo als Vorbild dienen. "Die Erzeugung von Wärmeenergie stützt sich im Gemeindegebiet überwiegend auf fossile Energieträger", schreiben die Fraktionen. Um die Emissionen zu senken, sei der Aufbau eines Wärmenetzes erforderlich. Erzeugt werden solle diese Wärme nur mittels regenerativer Energie. In Lemgo können Bürger und Bürgerinnen mittels Fernwärmeanschluss umweltschonend und unabhängig von einer eigenen Heizungsanlage Energie beziehen. Für viele eine attraktive Alternative, immerhin wird derzeit intensiv über ein Verbot bei Heizungsanlagen diskutiert. Die vorhandenen Anlagen könnten mit wenig Aufwand in ein klimaneutrales System umgewandelt werden und so große Investitionen für die einzelnen Haushalte überflüssig machen, sind die Fraktionen überzeugt. Neben den zu errichtenden Strukturen sollen auch die vorhanden Biogasanlagen der Landwirtschaft mit einbezogen werden. Bei der Erschließung von Neubaugebieten sollen von Anfang an Wärmeleitungen mit verlegt werden. Welcher Energieträger? Für die Gemeinde ist neben der Planung auch der richtige Energieträger der entscheidende Schlüssel zur CO2-Neutralität. Öl und Erdgas fallen weg, stattdessen stehen Wasserstoff, Strom, Biogas und Holz zur Auswahl. Da alle einzeln aber noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, müsse über einen Mix aus allen nachgedacht werden. Die FDP hat unterdessen noch einen Ergänzungsantrag eingereicht. Für die Fraktion habe sich zum Thema noch ein Fragen- und Aufgabenkatalog ergeben, der im nächsten Umweltausschuss besprochen werden soll. Der Antrag von Grünen, CDU und Zukunft Extertal betrachte nur einen Teilaspekt, Planungen könnten erst starten, wenn die Rahmenbedingungen rund um gesetzliche Grundlagen, Rechtssicherheit und kommunaler Förderrahmen feststehen. Unter der Prämisse, dass der Ergänzungsantrag mit berücksichtigt wird, stimmte der Rat einstimmig zu.