Darum baut ein Extertaler im Nebenerwerb Nordmanntannen an

Extertal-Meierberg. Der Schnee hat den Anbau von André Hosters in eine weiße Winterlandschaft verwandelt. Vom satten Grün der vielen Nordmanntannen, die er auf seinem Hof in Meierberg seit 2016 pflanzt, ist nur noch ein wenig zu sehen, als die LZ ihn vor Ort besucht. Eigentlich genau die richtige Atmosphäre, um in vorweihnachtliche Stimmung zu kommen. Umso passender, dass sich Interessierte ihren Wunschbaum direkt selbst absägen und so ein kleines winterliches Erlebnis für die ganze Familie genießen können.

Verkauft werden die Bäume von André Hosters erst seit zwei Jahren. Angefangen hat es mit rund 4000 Setzlingen, die er in Forstbaumschulen kaufte und auf seinem Grundstück nahe des Patensteigs einpflanzte. &bdquo;Drei und vier Jahre waren die Bäume damals alt“, erzählt der Hobbylandwirt, der hauptberuflich in der Medizintechnik tätig ist. Seinen Anbau betreibt er im Nebenerwerb, auf einem Hektar Fläche hinter seinem Haus. Künftig soll die aber noch wachsen.

Nachhaltiger Anbau Was als erstes ins Auge fällt, sind die langen Spitzen der Bäume. &bdquo;Die sind während des vielen Regens so gewachsen und werden in vielen Produktionen gekürzt“, erzählt André Hosters. &bdquo;Immerhin kann man oben keinen Schmuck mehr hinhängen.“ Er selbst möchte der Natur allerdings freien Lauf lassen, spritzt und beschneidet seine Bäume deshalb auch nicht. Das hat zwar zur Folge, dass die Tannen durchaus individuell aussehen - mal auch mit zwei Spitzen oder eben gar keiner - dafür hat der Mensch aber nicht künstlich eingegriffen. &bdquo;Und auch die auf den ersten Blick nicht perfekten Bäume finden oft einen Abnehmer“, weiß Hosters.

Dass die Besucher ihre Bäume selbst absägen sollen und diese auch nicht an Verkaufsstände abgegeben werden, hat übrigens durchaus einen Grund. &bdquo;Ich möchte nicht, dass am Ende Bäume übrig bleiben, die keinen Abnehmer gefunden haben und dann weggeschmissen werden müssen“, sagt André Hosters. Immerhin sind die Tannen jahrelang gewachsen, um ihre jetzige Größe zu erreichen und sollen entsprechend als Weihnachtsbaum im heimischen Wohnzimmer &bdquo;enden“.

Erlaubnis des Kreises erforderlich Mit seinem heimischen Anbau hat sich der Extertaler einen kleinen Traum erfüllt. Früher habe er oft Urlaub in Dänemark, dem &bdquo;Land der Weihnachtsbäume“ gemacht, erzählt er. Und weil er daheim viel Fläche zur Verfügung stehen hatte, habe er sich überlegt, sich selbst am Anbau zu versuchen. Einfach kaufen und in die Erde setzen funktioniert allerdings nicht. Zunächst musste ein Probe vom Boden Aufschluss geben, ob die Tannen vor Ort überhaupt wachsen können. Anschließend musste ein Antrag bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Lippe für die Bewirtschaftung gestellt werden. Alle zehn Jahre muss die Genehmigung erneuert werden, denn der Kreis behält sich vor, die Flächen danach in einem Wald umzuwandeln.

Solange die aber mit Weihnachtsbäumen bewirtschaftet werden, bedeutet das für den Betreiber einiges an Arbeit. &bdquo;Einmal im Jahr muss ich düngen“, erklärt André Hosters. &bdquo;Das erfordert der Boden einfach.“ Zwischen den einzelnen Tannen wuchert außerdem gerne Gras, das regelmäßig gemäht werden muss. Bei mehreren Tausend Bäumen kann das Mähen da sehr aufwendig werden, zumal André Hosters das mit einem klassischen Handmäher macht. Und so sehr er sich auch über tierischen Besuch freut, so knabbern zum Beispiel Rehe die Tannen auch gerne an. Während die meisten also erst ab Dezember an ihren Weihnachtsbaum denken, hat André Hosters das ganze Jahr über mit seinen Tannen zu tun, mag aber die Atmosphäre die nun rund um seinen Hof herrscht, wie er sagt.

Nordmanntannen &bdquo;stechen“ nicht Auch seinen eigenen Baum sucht er sich selbstverständlich auf der heimischen Fläche aus. Und dabei verrät er auch, warum er gerade Nordmanntannen anbaut. Die erfreuen sich nämlich inzwischen großer Beliebtheit, auch wenn sie nicht gerade zu den günstigsten Weihnachtsbäumen gehören. &bdquo;Anders als zum Beispiel bei einer Blaufichte stechen ihre Nadeln aber nicht“, weiß Hosters. &bdquo;Letztere wiederum riecht mehr, was viele ja auch gerne mögen.“

Der Baum sollte übrigens nicht am Tag des Kaufes schon in die Wohnung einziehen, rät der Fachmann. Ratsam sei dagegen, ihn erst im Keller oder der Garage zu &bdquo;akklimatisieren“, bevor er dann in einen Ständer mit ausreichend Wasser umziehen und geschmückt werden kann.

Weitere Infos unter www.natuerlich-nordmann-extertal.de

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