Bürgerwind Extertal wechselt auf leiseren Windrad-Typ

Extertal. Die Extertaler Windenergie-Genossenschaft sieht sich gezwungen, mitten im Rennen das Pferd zu wechseln: Das geplante Windrad am Jägerborner Weg kommt - aber mit einem anderen Typ. Statt einer Anlage des Herstellers Vestas wird nun ein Windrad von Enercon aufgestellt. Grund sind die Schallemissionen.

&bdquo;Die ursprünglich geplante Windenergieanlage konnte den vom Hersteller zugesagten Schallleistungspegel nicht einhalten“, sagt Andreas Bunte, Geschäftsführer der Bürgerwind Extertal, der LZ. Mit anderen Worten: Das Windrad war nicht leise genug. Damit hätte es nicht die Voraussetzungen erfüllt, die für den Nachtbetrieb notwendig sind, wie aus der Vorlage der Gemeindeverwaltung für den Rat hervorgeht.

&bdquo;Es hätte zur Nachtabschaltung geführt“, erläutert Bunte. &bdquo;Damit wäre kein wirtschaftlicher Betrieb möglich gewesen.“ Die neue Anlage, die zwischen Linderhofe und Asmissen entstehen soll, wird nach Angaben der Gemeinde unwesentlich höher als bisher geplant: 246,6 Meter statt 241 Meter. Sie liegt in einem Gebiet, das für Windkraft vorgesehen ist.

Änderung kostet Nerven Der Extertaler Rat erteilte zu der Änderung einstimmig das sogenannte gemeindliche Einvernehmen. Neun Genossenschaftsmitglieder unter den Ratsherren und -frauen durften dabei nicht mitstimmen, ein Ratsmitglied verließ die Sitzung bei der Beratung dieses Tagesordnungspunkts, weil es sich für befangen erklärte.

Politik und Verwaltung hatten sich schon mit mehreren Änderungen des Projekts befassen müssen. Für die Bürgerwind-Extertal-Planungsgesellschaft habe der Wechsel des Herstellers einen Kraftakt bedeutet, es habe &bdquo;Nerven“ gekostet, bekennt Andreas Bunte. Es mussten neue Gutachten geschrieben, der neue Hersteller habe gefunden werden müssen. Das alles unter dem Vorzeichen, dass &bdquo;die Uhr läuft“ – die Anlage müsse nach den Vorgaben im kommenden Jahr, also 2026, in Betrieb gehen.

Plan: Inbetriebnahme Mitte 2026 Am Zeitplan soll sich trotzdem nichts Wesentliches ändern. &bdquo;Wir sind zuversichtlich, dass wir zeitnah die Genehmigung bekommen“, sagt Bunte. Dann soll die Inbetriebnahme sogar schon Mitte 2026 kommen.

Bürgerwind betreibt in Extertal bislang ein weiteres Windrad, 1,8 Kilometer entfernt, zwischen Ullenhausen und Hohensonne. Aktuell sind keine weiteren Anlagen geplant, perspektivisch könnten es aber noch mehr werden, sagt Bunte. Die Genossenschaft, die auch das neue Windrad betreiben soll, hat 177 Mitglieder.

Derweil laufen an anderer Stelle in Extertal Bauarbeiten für zwei weitere Windräder: An der Linderbrucher Straße ist die Firma VSB aktiv. Nach Firmenangaben aus dem Oktober 2024 sollen dort in diesem Frühjahr die Fundamente gegossen werden. Die Komponenten werden nach diesen Planungen im Sommer geliefert – dann stehen mehrere Schwertransporte an. Bis Oktober 2025 will VSB die Anlagen in Betrieb nehmen. Sie sollen eine Gesamthöhe von 200 Metern haben.

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