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Horn-Bad Meinberg

Ehrenamtliche kochen anlässlich des Opferfestes in der Billerbecker Notunterkunft

Der TSV Horn legt sich mächtig ins Zeug

Horn-Bad Meinberg/Billerbeck. Kinder werden im Spielzimmer geschminkt. Im Speiseraum sind Männer damit beschäftigt, die Tische einzudecken. Und draußen vor der Notunterkunft „Zur Linde“ in Billerbeck wird emsig gekocht. Mitglieder und Freunde des TSV Horn haben gestern ein Opferfest für Flüchtlinge organisiert.

Nach Angaben des TSV-Vorsitzenden Ivo Peraga wurde dies auch durch die großzügige Spendenbereitschaft von Geschäftsleuten und Unternehmen möglich. „Wir wollten den Flüchtlingen unbedingt helfen. Bei einem Frühstück haben wir überlegt, was wir machen können. Und dann hatten wir die Idee, anlässlich des muslimischen Opferfestes für die Flüchtlinge zu kochen.“

Um die Organisation der Vorbereitung kümmerten sich dann Dr. Sengül und Sükrü Ünal. Sie waren von der Bereitschaft mitzumachen und zu helfen überwältigt.

Im Vorfeld des gestrigen Opferfestes hatte der TSV Horn bereits das Kinderspielzimmer in der Notunterkunft renoviert und mit weichen Matten ausgestattet. Zudem stellten die Mitglieder Schränke auf und brachten Spiele mit, die von den Kindern nach Auskunft von Ivo Peraga gerne angenommen werden.

Am Donnerstag nun das eigentliche Opferfest: Als Mitglieder und Freunde des TSV Horn um 9 Uhr am ehemaligen Hotel „Zur Linde“ mit einer Gulaschkanone aufkreuzen, spricht sich das schnell rum. Der ein oder andere Flüchtling schaut interessiert vorbei und mehrere Frauen helfen bei der Zubereitung. Ivo Peraga ist voll des Lobes. Er selber hat schon vorher stundenlang Kartoffeln geschält, die in der Gulaschkanone beim Fleisch landen. „Wir sind hier auch von den Sicherheitskräften sehr zuvorkommend behandelt worden. Man merkt einfach, dass alle Leute den Flüchtlingen gerne helfen wollen.“

Um 12.15 Uhr ist es soweit: Das Essen – Gulasch, Reis und Salat, dazu gibt es Fladenbrot – steht im großen Speiseraum bereit. Die fleißigen Helfer des TSV Horn bringen es den Flüchtlingen an die Tische. Hinterher gibt es türkische Süßspeisen – und eine große Torte mit einem Willkommensgruß drauf. „Das Essen ist sehr gut angekommen. Wir hatten so viel zubereitet, dass wir auch noch eine andere Flüchtlingsunterkunft beliefern konnten“, erklärte der TSV-Vorsitzende hinterher.

Nach dem Aufräumen hat sich Ivo Peraga dann zu Hause frisch gemacht, um anschließend selber das Opferfest zu feiern.

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