Horn-Bad Meinberg. Feuerwehr und Polizei haben eine Wohnung in Horn aufgebrochen, darin fanden sie den leblosen Köper einer 67-jährigen Rentnerin. "Ob es sich um Mord oder Selbstmord handelt, wissen wir noch nicht. Die Untersuchungen laufen auf Hochtouren," sagt Oberstaatsanwalt Ralf Vetter.

Zuvor hatte der 65-jährige Ehemann der Rentnerin einen Suizidversuch unternommen und war auf der A 33 absichtlich unter einen Lkw gefahren. "Er überlebte schwer verletzt und hat den Rettungskräften vom Tod seiner Ehefrau berichtet", sagt Vetter. Die eilten sofort in die Wohnung des Paares und fanden dort am Karsamstag die Leiche.

Fast zeitgleich soll der 65-Jährige gegenüber einer Krankenpflegerin eine Mitschuld am Tod der 67-Jährigen eingeräumt haben. Wie groß oder konkret die Mitschuld sei, würden die Ermittlungen und die Obduktion der Leiche zeigen. "Bisher sind keine offensichtlichen Spuren von Gewalt am Körper gefunden worden", sagt Vetter. Was sich konkret zugetragen habe, wisse derzeit niemand. "Wir können und wollen nichts ausschließen."

Die Verstorbene ist den Ermittlungsbehörden bekannt. In Kürze hätte sie sich wegen versuchten Totschlags vor Gericht verantworten müssen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag des vergangenen Jahres hatte die Seniorin einem 40-jährigen Nachbarn im Streit ein Messer in den Bauch gestochen, er überlebte nur knapp.

"Wir hatten ermittelt, dass sich die Parteien immer wieder wegen Banalitäten in die Haare gekriegt haben", sagt Oberstaatsanwalt Vetter. In der U-Haft habe die 67-Jährige behauptet, dass der Mann ins Messer gelaufen sei - er hingegen habe ausgesagt, sie habe ihn bewusst in den Bauch gestochen. Ob der bevorstehende Gerichtstermin etwas mit dem Todesfall zu tun hatte, könne jetzt nur der Ehemann beantworten.