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Meinberger schafft über 100 Millionen Flaschenabfüllungen im letzten Jahr

Manfred Brinkmeier

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Strahlen Zuversicht aus: Volker Schlingmann (links) und Stefan Brüggemann stehen in der großen Produktionshalle an der B 239 in Bad Meinberg vor einer Maschine, in der gerade Forstetal-600-Flaschen etikettiert werden. - © Manfred Brinkmeier
Strahlen Zuversicht aus: Volker Schlingmann (links) und Stefan Brüggemann stehen in der großen Produktionshalle an der B 239 in Bad Meinberg vor einer Maschine, in der gerade Forstetal-600-Flaschen etikettiert werden. (© Manfred Brinkmeier)

Horn-Bad Meinberg. Der Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen hat 2016 so viel abgefüllt wie nie zuvor. Das Unternehmen hat Mitte Dezember erstmals in der Firmengeschichte die Marke von 100 Millionen Flaschen geknackt.

Volker Schlingmann, Sprecher der Geschäftsführung sowie Geschäftsführer Herstellung und Vertrieb, bringt es auf den Punkt: „Wir haben Top-Produkte, die den Verbraucher unter ökologischen Gesichtspunkten erreichen. Darauf reagiert der Markt. Diese Aufgabe ist allerdings nicht ganz einfach, schließlich bewegen wir uns in einem großen Haifischbecken zusammen mit vielen anderen Produzenten. So produziert Gerolsteiner als richtiges Flaggschiff rund 800 Millionen Flächen pro Jahr."

Da müsse jeder für sich selber sehen, wie er mit dieser Situation klar komme. Was dabei sicherlich helfe, sei der Umstand, dass Staatlich Bad Meinberger nicht nur seine Eigenmarke vertreibe. Volker Schlingmann: „So produzieren wir auch für Thomas Henry aus Berlin. Dadurch stimmt bei uns die Gesamtleistung." Man übernehme für den Berliner Markenverkäufer zugleich die Verteilung. So würden im Sommer mehrere Lkw-Züge in Richtung Balearen und Türkei starten.

Der Gedanke der Qualität habe in Bad Meinberg oberste Priorität. Und das habe sich auch bis Berlin herumgesprochen. Der Geschäftsführer: „Wir haben aber auch durchaus noch Luft nach oben." Was das familiengeführte Unternehmen aus Sicht von Volker Schlingmann auszeichne, sei das Bekenntnis zur Region. Westfalen sei dabei das Zentrum des Vertriebes. Bad Meinberger sei im Ruhrpott und im Siegerland genau so zu finden wie in Lingen und in Meppen.

Wichtig sei natürlich in erster Linie, dass die Lipper das Unternehmen kennen und wahrnehmen. Marketingleiter Stefan Brüggemann: „Dazu gehört aber auch, dass wir bei Investitionen ortsansässige Firmen beauftragen. Für uns ist das ein hohes Selbstverständnis. Großen Wert legen wir darüber hinaus auf Vereinssponsoring und die Förderung der Kultur in unserer Region."

Zudem gehe das Unternehmen sehr vorausschauend mit den 95 Mitarbeitern um. Darunter würden sich 14 Auszubildende befinden. Dieser hohe Grad an Ausbildung gehe einher mit entsprechenden Perspektiven für die jungen Leute. Volker Schlingmann: „Mitarbeiter wissen, dass sie hier Chancen haben. Teilweise arbeiten sie bereits an wichtigen Stellen im Unternehmen."

In der Summe aller Faktoren spricht der Geschäftsführer von einer sehr positiven Entwicklung. Der Verbraucher nehme die Produkte an, die Drittabfüllung laufe, und es sei auch eine sehr positive Entwicklung in der Gastronomie festzustellen. Volker Schlingmann: „Besonders beim letzten Punkt wollen wir deutlich mehr Gas geben."

Für das laufende Jahr setze Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen deshalb auf weiteres Wachstum. „Wir planen dabei aber nicht unrealistisch und verlieren nicht unsere Bodenhaftung", betont der Geschäftsführer. „Trends spielen uns dabei gut in die Karten. So bieten wir mit Forstetal 600 ein Getränk mit sehr hohem Calciumgehalt an."

Die Branche macht ein Umsatzplus von 0,4 Prozent

Die deutschen Mineralbrunnen haben 2016 erneut zugelegt. Der neue Rekordwert von 11,3 Milliarden Litern resultiert aus einem Zuwachs von 0,8 Prozent gegenüber 2015. Der Gesamtumsatz der Branche – er berechnet sich aus Mineralwasser, Heilwasser sowie Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränken – stieg um 0,4 Prozent auf 14,8 Milliarden Liter.

Größter Gewinner unter den Mineralwasser-Sorten mit einem Plus von fast 10 Prozent war laut einer Pressemitteilung des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM) erneut Mineralwasser ohne Kohlensäure. Dessen Anteil an den Mineralwasser-Sorten habe 2016 erstmals bei mehr als 15 Prozent gelegen.

Die beliebteste Sorte sei im Vorjahr Mineralwasser mit wenig Kohlensäure mit einem Absatz von 4,9 Milliarden Litern gewesen, gefolgt vom klassischen Sprudel mit einer Abfüllmenge von 4,4 Milliarden Litern. In Deutschland werden mehr als 500 verschiedene Mineral- und 34 Heilwässer abgefüllt.

Stand auf der Grünen Woche

Besonders stolz ist das Unternehmen Staatlich Bad Meinberger darauf, bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin Partner des Landes Nordrhein-Westfalen zu sein. Eine bessere Werbung könne es nicht geben, betont Marketingleiter Stefan Brüggemann.

„Gutes und Nachhaltiges aus Nordrhein-Westfalen" lautet dabei das Leitthema des gemeinsamen Auftritts in der Bundeshauptstadt. Stefan Brüggemann: „Dies trifft natürlich auch auf uns zu. Schließlich sind die Geologie und das Wassereinzugsgebiet in unserem Bereich top."

Eine erste Anfrage habe es seitens des Landes im November 2015 gegeben. Der Marketingleiter: „Wir sind dann im Januar 2016 aufgrund der Kürze der Zeit ohne Vorbereitung und Konzept nach Berlin gereist. Das sieht dieses Mal natürlich anders aus. Wir bestreiten unseren Auftritt mit eigenen Leuten, wozu auch Auszubildende gehören."

Stefan Brüggemann ist ebenfalls vor Ort und freut sich darauf, Gästen aus aller Welt Bad Meinberger Wasser reichen zu können. „Auf diese Art und Weise kommen wir mit vielen Leuten ins Gespräch. Das wiederum zahlt sich letztlich für uns aus, wie ich nach unserem ersten Besuch festgestellt habe. Da hat es immer wieder Kontakte gegeben. Und am Ende der Kette wird am Ende der Verbraucher auf uns aufmerksam."

Um überhaupt Partner des Landes sein zu können, habe der Landesnachhaltigkeitspreis für das Unternehmen eine große Rolle gespielt. Stefan Brüggemann: „Wir gehören nämlich bundesweit zu den ganz wenigen in der Branche, die nicht nur auf ein Pfandsystem, sondern zu 100 Prozent auf Mehrwegflaschen setzen. Diese können bis zu 50-mal wiederverwendet werden. Das ist gut für die Umwelt, denn dabei werden Rohstoffe und Energie gespart.

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