"Baumann und Clausen" begeistern Publikum im Kurtheater

Horn-Bad Meinberg. Beim Ordnungsamt in Horn-Bad Meinberg scheinen merkwürdige Dinge vorzugehen. Jedenfalls, wenn man &bdquo;Baumann & Clausen" zuhört. Nun gastierte das aus dem Radio bekannte, vom Lipper Jens Lehrich und Frank Bremser verkörperte Behördenduo mit seiner bisher größten &bdquo;Schoff" ( Show ) im Kurtheater Bad Meinberg.

Obwohl die zwei Amtmänner schon seit 25 Jahren verwaltungsdeutsche Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, war es die Premiere an diesem Ort. Rund 600 Zuschauern stellte dann der neue &bdquo;Ordnungsamtsleiter Willi Höcker" (Frank Bremser) einige neue Angebote seiner Behörde vor.

Zu einem Renner würde sicher die &bdquo;10er-Falschparkkarte", die der notorische Falschparker für monatlich nur 79,90 Euro im Amt erhalten könne. Für 149 Euro im Monat sei der &bdquo;Lass-liegen-Dienstag" zu bekommen. Dieses an Hundehalter adressierte Service-Angebot erlaube, die Vierbeiner an Dienstagen überall hinmachen zu lassen, ohne sich selbst um die Entsorgung kümmern zu müssen. &bdquo;Das ist ja teurer als die Hundesteuer", bemerkte Hans Werner Baumann (Jens Lehrich).

Das &bdquo;Drauf geschissen" von Willi Höcker ging fast im aufbrandenden Gelächter der 600 Gäste unter. Nicht ermittelt ist, wie viele Hundebesitzer darunter waren. Doch auch andere Neuerungen bewegten die Routiniers. So stellte sich bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand immer die Frage nach den Kosten. Doch Alfred Clausen (Frank Bremser) hält sich da gern an Karl Lagerfeld: &bdquo;Der hat gesagt, man soll das Geld zum Fenster rauswerfen, damit es zur Haustür wieder reinkommt."

Manchmal aber brächten Fledermäuse Probleme an den Baustellen mit sich. &bdquo;Die sind ja Traditionalisten", charakterisiert Alfred Clausen deren Ortstreue. Und sein Kollege Hans Werner Baumann fand den Weg zur aktuellen Politik: &bdquo;Das ist wie bei Angela Merkel, die kriegste da nicht weg." Neben so niedlichen Gewohnheiten wie ihrem &bdquo;doppelten Jubiläumskäffchen", bei dem sich trefflich über VHS-Kassetten und die Frage nach 36er- oder 24er-Filmen zum Fotografieren plaudern ließ, stellten sich den zwei erfahrenen Bürokräften aber auch ganz neue Herausforderungen. Zum Beispiel der Dieselskandal.

Wie gut, dass ihnen hier Finanz- und Versicherungschecker Hanno Decker helfen konnte, der ihnen eine Versicherung gegen den Kfz-Wertverlust anbot. Eine Gefährdung ihrer Zukunft in der Amtsstube sehen beide durch die Digitalisierung nicht. Zwar könnten Roboter Verwaltungsarbeit viel schneller erledigen, ohne zwischendurch über Bandscheibenvorfälle zu klagen.

&bdquo;Doch kann ein Roboter seine Meinung ändern?", fragt Alfred Clausen mit schelmischem Grinsen. Um dem ungläubig schauenden Baumann dann mit reibenden Zeigefinger und Daumen zu erklären, dass bei zu bearbeitenden Anträgen der menschliche Faktor bei &bdquo;Zusatz-Anlagen" unbedingt erforderlich sei.

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