Ermittler haben Prostitution und Schwarzarbeit in Horn im Visier

Horn-Bad Meinberg . Gut eine Woche ist es her, dass rund 20 Beamte verschiedener Behörden zwei Gebäude in Horn durchsuchten. Zoll, Polizei Ausländeramt und Stadtverwaltung wollten Hinweisen um illegale Prostitution und Schwarzarbeit nachgehen. Was an diesem Freitag genau geschah, das schilderte Fachbereichsleiter Michael Jacobsmeier im Ausschuss für Ordnung.

Dass in dem betroffenen Haus offenbar keine Sexarbeit angeboten wird, ist während der Aktion gleich zu Beginn sehr deutlich geworden. Zur Vorbereitung der Durchsuchung sei ein Lockvogel vorausgeschickt worden, &bdquo;um entsprechende Nachfragen zu stellen", schildert Jacobsmeier den Mitgliedern des Ausschusses. Bei den Hausbewohnern habe die fingierte Neugier auf sexuelle Dienstleistungen jedoch für reichlich Empörung gesorgt: &bdquo;Der Mann hätte beinahe eine Bratpfanne an den Kopf bekommen."

Während der anschließenden Durchsuchung des Gebäudes seien ebenfalls keinerlei Hinweise auf einen Bordellbetrieb gefunden worden. &bdquo;Auch eine rote Lampe, die Licht nach Außen wirft hat sich bei genauerer Betrachtung schnell als harmlos entpuppt. Das war einfach nur ein farbiges Licht in einem Kinderzimmer und kein einschlägiges Signal", sagt Jacobsmeier. Insbesondere dieses Signal hätte in jüngster Vergangenheit zu reichlich Spekulationen um das Haus geführt. Jetzt könne festgehalten werden, dass an entsprechenden Gerüchten zumindest im Zusammenhang mit dem jetzt durchsuchten Haus nichts dran sei.

Im gleichen Zug ist außerdem ein Wettbüro im Bereich der Innenstadt durchsucht worden. Hier gab es im Vorfeld Hinweise auf nicht angemeldete Beschäftigung – &bdquo;diese konnten ebenfalls nicht bestätigt werden." Der Zoll hatte den Betrieb nach allen Regeln der Kunst durchsucht, ohne Ergebnis. Alle Mitarbeiter hätten ordentliche Papiere vorweisen können und niemand würde dort unangemeldet arbeiten, das hätte die Durchsuchung zweifelsfrei ergeben. Festgestellt wurde schließlich ein Verstoß gegen Regelungen des Jugendschutzes, denn die Beamten trafen vor Ort zwei Minderjährige an.

Die beteiligten Behörden zeigten sich dennoch zufrieden mit der gemeinsamen Aktion, obwohl kein kriminelles Handeln festgestellt werden konnte. &bdquo;Vom Zoll habe ich die Rückmeldung bekommen, dass die Durchsuchungen als gerechtfertigt und absolut verhältnismäßig betrachtet werden", sagt Michael Jacobsmeier gegenüber den Ausschussmitgliedern. Im Rathaus sei man ebenfalls zufrieden mit dem Verlauf der gemeinsamen Aktion. Diese habe deutlich gemacht, dass verschiedene Behörden gut funktionierend Hand in Hand arbeiten können, erklärte etwa Bürgermeister Stefan Rother. Ferner wolle man so ein deutliches Signal senden.

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