Förster klärt im Krebsbachtal über den Zustand des Waldes auf

Horn-Bad Meinberg. Der trockene Sommer hat den lippischen Wäldern schwer zu schaffen gemacht. Laubbäume werfen bereits jetzt schon ihre Blätter ab, und die Kiefern und Fichten fangen an zu nadeln. Wie es um den Horner Stadtwald bestellt ist, das haben sich die Mitglieder des Betriebs- und Umweltausschusses zusammen mit dem Förster einmal genauer angesehen.

Die 17. Sitzung des Betriebsausschusses diente in diesem Fall einmal nur als Bestandsaufnahme, denn es musste nichts entschieden werden, verdeutlichte Sascha Beine als Vorsitzender. &bdquo;Wir möchten uns ein aktuelles Bild der Lage in unseren Wäldern machen, um so realistisch für die Zukunft planen zu können, wie viel Geld investiert werden muss oder mit welchen Gewinnen die Stadt im Idealfall rechnen kann."

Außerdem wolle man sich in dem benachbarten Wasserwerk darüber informieren, wie es um den Wasserhaushalt bestellt ist. &bdquo;In den Nachrichten hört man oft, dass das Wasser knapp wird und die Wälder unter der Trockenheit nun schon seit mehr als zwei Jahren leiden. Darauf wollen wir aufmerksam machen, denn diese Themen sind wichtiger denn je."

Zusammen mit Förster Alexander von Leffern ging es für die knapp 20 Teilnehmer in das Krebsbachtal nahe den Externsteinen. Das schöne Waldgebiet lädt zum Wandern ein und zieht auch zahlreiche Sportler wie Jogger und Radfahrer an. Vor allem dient ein großer Teil des Waldes aber auch der Holzgewinnung. Vor ungefähr 40 Jahren wurden hier große Flächen Fichten angebaut. Diese dienten über viele Jahre als gute und sichere Einnahmequelle. Mit der klimatischen Veränderung hat sich das Blatt aber mittlerweile gedreht.

Der Rundgang durch den Wald offenbarte genau das, was die Teilnehmer schon im Vorfeld geahnt hatten: Ein Großteil der Bäume ist vertrocknet. Die braunen Baumkronen fielen teilweise auf den ersten Blick ins Auge, manchmal bedurfte es aber auch den Fachkenntnissen des Försters, der genau erkannte, in welchem Baum noch ausreichend Leben steckte.

Als der erste Borkenkäferbefall bekannt wurde, habe man schnell gehandelt und die betroffenen Bäume gefällt. Das habe nicht viel gebracht, denn die Käfer fliegen bei passendem Wind bis zu zwei Kilometer weit und befielen dann die Bäume, die aufgrund der durch die Rodung entstandenen Lichtungen geschwächt waren. Selbst Pestizide habe man auf die geholzten Bäume aufgetragen, doch damit wurde die Population lediglich geschwächt, so von Leffern. &bdquo;Wir können jetzt nicht mehr viel tun", sagte er. &bdquo;Dieser Wald ist immer wieder Angriffspunkt." Da die Fichte sowieso nicht mehr den reißenden Absatz findet, wolle man sehen, was die Zeit bringt. &bdquo;Bei der Waldwirtschaft spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle: Niederschlag, Klima, Wild, Standort und der Boden. Die Natur wird uns sagen, was für dieses Gebiet das Richtige sein wird."

In Panik geraten solle man aber nicht, sagte der Förster, denn irgendwo seien immer noch genügend junge Baumbestände. Eine Art Mischwald sei aber eine Überlegung wert, denn dieser würde die Widerstandsfähigkeit erheblich steigern.

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