Heinz-Dieter Krüger: "Zuhören, vermitteln, entscheiden"

Horn-Bad Meinberg. Wer Heinz-Dieter Krüger ins Schwärmen bringen möchte, muss nur das Stichwort &bdquo;Irland" fallen lassen. Oder &bdquo;Akazienweg". Der verbindende Faktor bei diesen beiden Themen sind die Menschen. Gemeinschaften, in denen es menschelt, sind Krüger besonders wichtig.

Dass Krüger Irland-Fan ist, erkennt jeder sofort. Neben dem Eingang seines Hauses, in dem er mit mehreren Generationen unter einem Dach lebt, hängt ein großer Briefkasten, der mit einer Irland-Ansicht foliert ist. Seit 19 Jahren ist die grüne Insel sein bevorzugtes Reiseziel. Erkundet hat er sie anfangs mit drei Freunden per Boot und Fahrrad. Später kamen dann auch die Frauen mit.

&bdquo;,Die grüne Insel, das ist kein Klischee, das ist tatsächlich so", sagt Krüger. Wegen des warmen Golfstroms wüchsen in dem gemäßigten Klima dort sogar Palmen. Krüger schwärmt von der offenherzigen Bevölkerung. &bdquo;Obwohl ich kein Raucher bin, habe ich dort immer Zigarillos dabei und wenn dann noch eine Dose Guiness dazu kommt, ist man im Gespräch."

Mehrere Generationen, die füreinander da sind Als Familienmensch freut er sich darüber, wie das irische Familienleben funktioniert. &bdquo;Nach der Arbeit gehen die Männer noch in ihren Arbeitsklamotten erstmal in den Pub, danach nach Hause, duschen und umziehen, um dann wieder mit der ganzen Familie nach dem Abendessen in den Pub zu kommen", erzählt Krüger. &bdquo;Später gehen dann die Großeltern mit den Kindern nach Hause, um sie ins Bett zu bringen, während die Eltern den Abend im Pub genießen können."

Kurz gefragt Mehrere Generationen, die füreinander da sind, so ist Krüger auf einem Bauernhof groß geworden. &bdquo;Wir ergänzen uns hier sehr gut", sagt er über sein eigenes Mehrgenerationenhaus. &bdquo;Viele sagen ja, junge Leute müssten auf eigenen Füßen, stehen. Ich bin aber sehr froh, dass wir alle noch zusammen sind." Bald sogar mit der vierten Generation unter einem Dach, denn das erste Enkelkind ist unterwegs. Direkt gegenüber wohnen seine Eltern und sein Bruder mit dessen Söhnen und deren Freundinnen.

&bdquo;Wir nennen uns hier die Akazianer und sind einfach eine tolle Nachbarschaft!", sagt Krüger. Es gibt Akazianer-Jacken und zwei Nachbarschafts-Mannschaften, die bei Wettkämpfen der Jugendfeuerwehr oder bei Boule-Turnieren – einer weiteren Leidenschaft von Krüger – antreten. &bdquo;Alle zwei Jahre machen wir ein Straßenfest, was in der ganzen Umgebung bekannt ist."

Erfahrung in der Reklamationsbearbeitung Während des Gesprächs kommt Buddy um die Ecke, um mal zu schauen, wer denn da zu Besuch ist. Der Mischlingshund stammt aus der Türkei und lief dort einem urlaubenden Ehepaar zu. Als die sich trennten, fand er Mitte Februar bei Krügers ein neues Zuhause. &bdquo;Die jungen Leute haben sich jetzt auch noch einen Welpen geholt", freut sich Krüger und weist auf das dritte Haustier hin, was seit 15 Jahren ganzjährig (!) im Gartenteich lebt: eine Schildkröte. &bdquo;Im Winter legen wir Kork oder Styropor oben drauf, damit der Teich nicht zufriert. Ab November ist sie von der Bildfläche verschwunden und mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr taucht sie wieder auf", erzählt Krüger.

Wenn Krüger von seiner Arbeit erzählt, spielen dabei skurrile Begriffe ein Rolle, die zeigen, dass die inzwischen private Post eine lange Geschichte als Behörde hat. Schulungen, für denen Koordination er auch zuständig ist, heißen &bdquo;Dienstunterricht", Lkw-Züge voll mit Brief- und Paketsendungen &bdquo;ÜP" für &bdquo;Überland-Post". Krüger kann darüber schmunzeln, macht aber deutlich, dass die Zeiten sich geändert haben. Als Qualitätsmanager schaut er sich Arbeitsabläufe an und korrigiert sie, wenn erforderlich. Neben der Reklamationsbearbeitung ist es sein Job, zuzuhören, zu vermitteln und auch zu entscheiden.

&bdquo;Diese Erfahrung kann ich als Bürgermeister nutzen", sagt er. &bdquo;Kurz: Die Ideen müssen dort ankommen, wo sie hingehören." Damit es Vereine leicht haben, wünscht er sich einen Fördermittel-Manager, der ihnen bei komplizierten Anträgen helfen kann und der vor allem weiß, welche Fördertöpfe es überhaupt gibt. Wichtig ist ihm auch ein Digitalisierungsbeauftragter – und zwar als volle Stelle.

Heinz-Dieter Krüger persönlich Heinz-Dieter Krüger (57) wohnt gemeinsam mit seiner Frau, der Schwiegermutter und den beiden erwachsenen Söhnen und deren Partnerinnen in einem Haus in Bad Meinberg. Seit 39 Jahren ist er bei der Post beschäftigt, 23 davon als Qualitätsmanager für derzeit zwölf Zustellstützpunkte. SPD-Mitglied ist Krüger seit 28 Jahren, seit drei Jahren ist er stellvertretener Stadtverbandsvorsitzender, seit sechs Jahren stellvertretender Bürgermeister.

Als Bürgermeister-Kandidat sind seine drei wichtigsten politischen Ziele die Sicherung der Bildung mit einer zeitgemäßen Ausstattung der Schulstandorte, die Gründung eine Immobiliengesellschaft für eine aktive Stadtentwicklung und um Geschäftsmodellen mit Schrottimmobilien den Nährboden zu entziehen, sowie die Digitalisierung der Stadtverwaltung.

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