Horn-Bad Meinberg. Immergrüne, stachelige Blätter und feuerrote Beeren, mal als Strauch anzutreffen und mal als höher gewachsener Baum: Die Stechpalme ist für ihre Anpassungsfähigkeit bekannt und wurde zum Baum des Jahres 2021 gekürt. Im Naturschutzgebiet Externsteine ist der „Ilex aquifolia", so der korrekte botanische Name, besonders häufig anzutreffen. Das freut besonders Vögel und Damwild, die gerne mal von dem Baum naschen.
Auch unter dem Namen Hülse oder Stechpalme bekannt, ist der „Ilex" in ganz Deutschland verbreitet, schreibt der Landesverband Lippe in einer Mitteilung. Er kommt überwiegend im Westen Europas vor. Im Naturschutzgebiet an den Externsteinen fühlt er sich besonders wohl und sorgt so für ein paar grüne Tupfer im winterlichen Wald.
Ernten ist verboten
Das freut auch Förster Jens Tegtmeier: „Natürlich gefallen uns die vielen Grünflächen, die der ,Ilex uns beschert. Besonders jetzt im Winter, wo der heimische Laubwald kahl ist. Die Stechpalme ist immergrün, das sorgt das ganze Jahr über für Farbe im Naturschutzgebiet."
Die Kombination von grünen Blättern und roten Beeren ist besonders in der Weihnachtszeit als Dekoration sehr beliebt. Doch während es in den USA und in Kanada ganze Plantagen für das Weihnachtsgeschäft gibt, steht der „Ilex" hierzulande unter besonderem Schutz. Das Ernten der Zweige ist demnach verboten. „Da muss man den Leuten schon auf die Finger schauen und sie darüber aufklären", merkt Tegtmeier an, denn nicht immer halten sich Wanderer an das Verbot.
Für Menschen giftig
Abgesehen von den optischen Aspekten ist die Pflanze auch eine Bereicherung für die heimische Tierwelt. Vögel nutzen die Stechpalme gerne als Brutstätte; seine Früchte als Winternahrung. Doch Vorsicht – für Menschen sind die roten Beeren bereits in kleinen Mengen giftig. Forstwirtschaftlich ist der „Ilex" von keiner Bedeutung. Rund um die Externsteine, am Bärenstein und am Knickenhagen lässt man ihn wild wachsen.
Da muss auch der Mensch nicht nachhelfen, denn das rege Vorkommen des Baumes ist rein natürlichen Ursprungs: „Der ,Ilex verbreitet sich von alleine, wir müssen da überhaupt nicht eingreifen, das übernehmen die Vögel für uns", so Tegtmeier. Vögel brüten in und fressen von der Pflanze und verteilen im Anschluss die unverdaulichen Samen wieder im Wald.
Weitere Vorkommen in den Wäldern des Landesverbandes Lippe sind der „Hülsenwald" in Hiddesen, das „Südholz" in Leopoldstal und „Beinkers Holz" in Bad Meinberg.