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Warum der Landesverband am Norderteich die Kopfweiden schneitelt

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Am Norderteich werden die Kopfweiden geschneitelt. - © Landesverband Lippe
Am Norderteich werden die Kopfweiden geschneitelt. (© Landesverband Lippe)

Horn-Bad Meinberg. Am Norderteich sind Kopfbäume und Hecken beschnitten worden. „Die traditionelle Kopfbaumpflege und die Pflege von Hecken gehören zu den bedeutenden immateriellen Kulturgütern der heimischen Landschaft.

Die Pflegearbeiten stehen für jahrhundertealte Handwerkskunst. Und die Kopfbäume sowie die Hecken bieten einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten wertvolle Lebensräume“, erklärt der Landesverband Lippe die Hintergründe der Maßnahme.

Kopfweiden prägen das Landschaftsbild

„Kopfweiden prägen mit ihren charakteristischen, knorrigen Formen das Bild vieler Landschaften. Ihre Pflege, das sogenannte ‚Schneiteln‘, ist essenziell, um die Bäume gesund zu halten und ein Auseinanderbrechen der Kronen zu verhindern“, betont Fabian Fester von der Biologischen Station Lippe. Gleichzeitig würden durch diese Pflegemaßnahme Lebensräume geschaffen und erhalten. Baumhöhlen, Ritzen und Spalten böten Brut- und Unterschlupfmöglichkeiten für Vögel wie Steinkäuze, Fledermäuse und zahlreiche Insektenarten.

„Hecken sind ein wertvolles Kulturgut und wichtige Strukturelemente in der Landschaft. Sie dienen als Windschutz, verhindern Bodenerosion und bieten vielen Tierarten wie Igeln, Mäusen, Amphibien und Schmetterlingsraupen Unterschlupf“, erläutert Fester weiter. Gerade während der Wintermonate nutzen viele Tiere Hecken als Unterschlupf und profitieren von den Nüssen und Beeren, die an den Gehölzen der Hecke wachsen.

Um die Vitalität der Gehölze und den Erhalt ihrer Funktionen zu fördern, hat der Landesverband Lippe jetzt in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Lippe rund um den Norderteich einzelne Heckenabschnitte zurückgeschnitten und Kopfweiden geschneitelt. „Die Pflegemaßnahme trägt dazu bei, den Artenreichtum zu fördern und unsere Kulturlandschaften zu bewahren“, ist sich Susanne Hoffmann, stellvertretende Leiterin der Forstabteilung des Landesverbandes, sicher.

Neben der Pflege der Kulturlandschaftselemente hat der Landesverband Lippe im Beller Holz auch an einigen Stellen Maßnahmen zur Entwicklung von Waldsäumen umgesetzt. „Gerade die lockeren Übergangsbereiche zwischen geschlossenen Wäldern und Offenland bieten für zahlreichen Pflanzen und Tieren Lebensraum“, so Hoffmann. Weil dort mehr Licht auf den Boden falle, könne sich neben den Gehölzen auch eine ausgeprägte Krautschicht entwickeln.

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