Nach Hausbrand: Leopoldstaler Familie bekommt Hilfe von allen Seiten

Horn-Bad Meinberg/Leopoldstal . Es ist etwa vier Monate her, dass Svantje und Lars Heidemann und ihre drei Kinder durch einen Brand ihr Heim verloren haben . Nur wenig konnten sie retten, das meiste von ihrem Hab und Gut wurde ein Opfer des Feuers sowie des Löschwassers.

Doch die Familie hatte Glück im Unglück: Getragen von einer Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft bekamen sie schnell ein vorübergehendes Dach über dem Kopf und alles Notwendige an Kleidung und alltäglichen Gegenständen für den Haushalt. Und mit dem Gießen des Betonfundaments ist in dieser Woche ein wichtiger Meilenstein für den Wiederaufbau ihres Hauses erreicht.

Eine unwirkliche Szenerie

Die Familie war zum Glück nicht zuhause, als das Feuer an einem Sommertag im August auf der Terrasse ausbrach und sich schnell über die Holzfassade bis in den Dachstuhl hineinfraß. Die Feuerwehr löschte den Brand mit einem Großaufgebot, aber das Haus war nicht mehr zu retten. Inzwischen ist von den Trümmern nichts mehr zu sehen, in der Baugrube bereiten Arbeiter den Wiederaufbau vor. Die Szenerie erscheint ein wenig unwirklich: Am hinteren Grundstücksrand stehen noch Schuppen und ein Klettergerüst für die Kinder, Hühner scharren in der Erde, nur das Haus fehlt. Aber einen Briefkasten gibt es immerhin, befestigt am Bauzaun.

Regelmäßig kommen Svantje und Lars Heidemann zur Baustelle, um die Fortschritte zu begutachten. &bdquo;Die Rohre sind verlegt, jetzt wird die Fläche planiert, und dann wird das Betonfundament gegossen", sagt Lars Heidemann. Ende der Woche soll die Bodenplatte fertig sein. Der Wiederaufbau erfolgt an gleicher Stelle, nur geringfügig nach hinten versetzt, weil die Bauvorschriften das heute so fordern. Baufenster und Grundfläche sollen im Wesentlichen bleiben, innen wird der Grundriss aber moderner werden. &bdquo;Das Haus ist aus den 1950er Jahren", erklärt Lars Heidemann. &bdquo;Da wurde immer mal wieder an- und umgebaut, das Haus war verschachtelt, mit kleinen Zimmern und Vorratsräumen, die man so heute nicht mehr braucht."

Erst vor zwei Jahren hatten die Heidemanns den Altbau gekauft und dann fortwährend umgebaut und renoviert. Arbeit, die scheinbar für die Katz war, aber auch da hatte die Familie Glück im Unglück: &bdquo;Beim Umbau des alten Hauses hatten wir einen Architekten an der Seite und somit Pläne vom Haus", sagt Svantje Heidemann. Und so hätten sie die Genehmigung für den Wiederaufbau nach wenigen Wochen bekommen.

Auch die Versicherung sei sehr kooperativ und schnell bei der Regulierung des Schadens gewesen. Eine weitere glückliche Fügung war, dass die Heidemanns schnell an die nötigen Handwerker und Baufachleute kamen: &bdquo;Trotz voller Auftragsbücher haben die uns dazwischen gequetscht, als sie von unserem Pech gehört haben", berichtet Lars Heidemann.

Hilfe kommt von allen Seiten

Auch das Dorf half der Familie. Hilfsangebote kamen von überall her. &bdquo;Das hat sich auch über die sozialen Medien schnell herumgesprochen", sagt Lars Heidemann. Der Kulturausschuss Leopoldstal koordinierte die Hilfe. Auf ein Spendenkonto gingen mehr als 21.000 Euro ein. Die Familie Hambrügge stellte den Heidemanns eine Wohnung zur Verfügung, ein Nachbar kümmert sich um die Hühner. Für ihre Kinder sei das ein großes Abenteuer, sagt Svantje Heidemann: &bdquo;Die haben nicht dem Lieblings-Kuscheltier hinterhergeweint, sondern sich über das gespendete Spielzeug gefreut."

Natürlich sind beim Brand nicht nur Sachwerte und wichtige Dokumente in Flammen aufgegangen, sondern auch Dinge, an denen Emotionen und Erinnerungen hängen. &bdquo;Immerhin konnte ich eine ganze Reihe von Fotoalben und etwas Mobiliar retten", sagt Svantje Heidemann. &bdquo;Natürlich befällt einen schon etwas Wehmut, weil das alte Haus und seine Geschichte weg sind – andererseits ist es spannend, jetzt neu zu planen", sagt sie und blickt in die Baugrube.

Läuft alles gut, kann die Familie im Sommer ins neue Haus einziehen. Richtfest soll Ende Februar sein – und das wollen die beiden auch als Dankeschön-Veranstaltung für alle aufziehen, die ihnen so sehr geholfen haben.

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