Kein Badespaß im Eggebad in Horn

Horn-Bad Meinberg. Das Freibad in Horn wird aller Voraussicht nach auch in diesem Jahr nicht geöffnet werden können. Wie in der Ratssitzung am Donnerstag bekannt wurde, werden die umfangreichen Sanierungsarbeiten wohl die gesamte Freibadsaison in Anspruch nehmen. Badegäste werden sich nach Alternativen umsehen müssen, etwa in Bad Meinberg oder Belle. Die beiden Freibad-Trägervereine seien bereits entsprechend informiert worden, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.

Bürgermeister Heinz-Dieter Krüger hätte das Thema Eggebad gerne im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung vom Donnerstag &bdquo;versteckt“. Doch als am Ende des öffentlichen Teils unter &bdquo;Anfragen“ eine Nachfrage zum Eggebad kam und Krüger schlechte Nachrichten signalisierte, bestanden die Fraktionen darauf, das Thema öffentlich zu diskutieren. Es sei schließlich sehr bedeutsam für die Bürger, argumentierte CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Alexander Martin.

Bürgermeister will zunächst nicht öffentlich informieren Bürgermeister Krüger hatte eigentlich erst mit den von der neuerlichen Nichtöffnung Betroffenen - Schulen und Vereinen - sprechen und dann die Sache publik machen wollen. An den Fakten hätte das aber auch nichts geändert.

Erst am Dienstag hatte das jüngste Gespräch mit dem beauftragten Ingenieurbüro aus Paderborn stattgefunden. In einem Schreiben an die Verwaltung, das den Ratsmitgliedern vorgelegt wurde, hatte es den Zeitplan für die Sanierung der technischen Anlagen im Eggebad skizziert. Der umfasst 32 Wochen - der hypothetische Zeitpunkt eines Badebeginns sei ungefähr in der 39. Kalenderwoche, so das Büro. Das wäre Ende September, und das Freibad wäre so oder so geschlossen. Stand heute könne mit einem Badebeginn zum 1. Mai 2025 gerechnet werden. Der Wunsch, einen betriebssicheren Badebetrieb in dieser Saison zu ermöglichen, sei nicht zu erfüllen, stellt das Ingenieurbüro klar.

Die Paderborner wollen bis Ende Mai ihre Planungen und Leistungsverzeichnisse fertig haben und der Stadt übergeben, die dann mit dem Ausschreibungs- und Vergabeverfahren beginnen und schließlich ein Fachunternehmen beauftragen kann. Das Ingenieurbüro rechnet mit sechs Wochen für die Erstellung, Prüfung und Freigabe der Werk- und Montageplanungen für die Schwimmbad-, Mess- und Regeltechnik, ein Vierteljahr Lieferzeit für alle nötigen Teile und eine ebenso lange Montagezeit, und sechs Wochen für die Inbetriebnahme, bis die neue Technik hygienisch einwandfreies Badewasser produzieren kann. Eine lange Zeit, auch wenn Demontage und Montage parallel zur Lieferzeit erfolgen.

Shuttle-Busse zu anderen Bädern? Claus Rafael Müther, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Liegenschaften, skizzierte noch einmal die Reparaturserie, die letztlich den Badebetrieb 2023 unmöglich machte ( die LZ berichtete ) und eine Generalsanierung nahe legte. &bdquo;Wir brauchen jetzt einen Plan B und müssen andere Freibäder einbinden“, stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Celil Celik nüchtern fest. Lena Gerke (Grüne) schlug vor, Mittel für Shuttle-Busse zu anderen Freibädern bereit zu stellen.

Ihre Idee, eine Fachfirma zu suchen, die die Sanierung eventuell durchführen kann, hielt Frank Kuhlmann (Bürger-Bündnis) nicht für zielführend - das verschwende nur Zeit und werde zum gleichen Ergebnis führen. Dr. Alexander Martin (CDU) nannte die Freibadschließung &bdquo;sozial unverträglich“ - das müsse für die Bürger abgefedert werden.

Für die Sanierung des Eggebades stehen im Haushalt der Stadt bis zu 700.000 Euro bereit.

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