Skepsis gegenüber freiem Eintritt für Kinder in die Beller und Bad Meinberger Batze

Horn-Bad Meinberg. Das Eggebad muss wegen einer umfassenden Erneuerung der Schwimmbadtechnik in diesem Jahr geschlossen bleiben (die LZ berichtete). Im Rat wurde diskutiert, wie man den zweiten Ausfall der Freibadsaison in Horn in Folge für die Bürger einigermaßen kompensieren kann. Die SPD-Fraktion hat das in einen Antrag gegossen, Shuttle-Busse zu den Freibädern in Bad Meinberg und Belle einzusetzen und Kindern und Jugendlichen der Stadt dort freien Eintritt zu gewähren. Auf spontane Begeisterung stößt das bei den beiden Trägervereinen allerdings nicht.

&bdquo;Wie soll denn das durchgeführt werden?“, fragt Peter Radszuweit, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Bad Meinberg, auf LZ-Nachfrage. &bdquo;Wir können an der Kasse keine Strichliste führen, wer woher kommt.“ Eine Ausweiskontrolle hält er nicht für machbar. Und natürlich müsse vorab geklärt werden, wie denn bei freiem Eintritt dem Verein die Eintrittsgelder erstattet werden. Er habe, nachdem diese Ideen im Rat besprochen wurden, jedenfalls viele WhatsApp-Nachrichten ablehnender Art dazu bekommen.

Natürlich wären Mehreinnahmen schön, aber an Badetourismus aus Horn glaubt Radszuweit nicht recht: &bdquo;Wir hatten 2023, als das Eggebad auch zu war, 1500 Badegäste weniger als 2022.“ Allerdings habe das Wetter vergangenes Jahr auch nicht mitgespielt. Zu berücksichtigen sei auch, dass mehr Badegäste auch mehr Wasserverbrauch bedeute - auch das seien Kosten, die die Stadt bezahlen müsste.

&bdquo;Bis Saisonbeginn muss das geregelt sein“ Für unmöglich hält Peter Radszuweit die Idee des freien Eintritts für Kinder und Jugendliche nicht - beispielsweise könnten die sich die von der Stadt gekauften Eintrittskarten im Rathaus abholen. Bis Saisonbeginn müsse das aber geregelt sein. Er hofft, dass ein avisiertes Gespräch mit dem Bürgermeister zur Freibadsaison bald terminiert wird.

Von der Idee mit den Shuttlebussen hält Radszuweit nicht viel: &bdquo;Wir mussten früher auch mit dem Fahrrad zum Freibad fahren.“

Paul-Hermann Linnemüller, Vorsitzender des Trägervereins Freibad Belle, hält die gemachten Vorschläge für Wunschdenken der Politik. Eine Kontrolle durch die Kassiererin, wer zu freiem Eintritt berechtigt ist, sei nicht möglich. Durch günstige Familienkarten würden dem Verein im Vergleich zu Tagestickets Einnahmen entgehen. Die Stadt könne zum Beispiel Zehnerkarten erwerben und an die Kinder und Jugendlichen weitergeben. &bdquo;Wenn uns die Kosten erstattet werden, können wir drüber reden.“ Auch Linnemüller wartet auf den Gesprächstermin mit dem Bürgermeister.

Ein weiteres Problem in Belle: Der Verein hat in den Reihen seiner ehrenamtlichen Helfer keinen Schwimmmeister: &bdquo;Der müsste dann zu uns kommen.“ Im geschlossenen Eggebad werde ja keiner gebraucht. Allerdings wurde im Rat auch überlegt, in diesem Sommer die Schwimmhalle in Horn offen zu halten - was auch einen Schwimmmeister erfordert.

Kein Badetourismus nach außerhalb Werden vom geschlossenen Eggebad benachbarte Freibäder profitieren, etwa in Berlebeck oder Schlangen? Das scheint eher nicht der Fall zu sein. Karl-Heinz Wächter, Vorsitzender des Freibadvereins Berlebeck-Heiligenkirchen, hatte zwar im September vergangenen Jahres zum Ende der Badesaison einen großen Zulauf verzeichnet, führt das aber eher darauf zurück, dass viele Detmolder Freibäder schon dicht waren. &bdquo;Natürlich fände ich es gut, wenn die Leute zum Schwimmen zu uns kommen.“ Er erwartet aber eher wenig Badegäste aus Horn, zumal die Batze kein Spaßbad, sondern eher ein &bdquo;Rentner- und Familienbad“ sei, wo es ruhig zugehe.

Die Gemeindewerke Schlangen haben für das Freibad 2023 einen &bdquo;sehr guten Besucherzulauf auf Vor-Corona-Niveau“ registriert. Das Bad habe einen großen räumlichen Einzugsbereich, und durch die Beckensanierung im vergangenen Jahr sei es deutlich attraktiver geworden, erklärte Silke Jelowik gegenüber der LZ. Ob unter den Besuchern ein erklecklicher Anteil aus Horn sei, könne man aber nicht sagen - das werde an der Kasse nicht erfragt.

Momentan sind die Gemeindewerke im Schlänger Freibad damit beschäftigt, die Hochwasserschäden des Winters zu beseitigen. Die vorbeifließende Strothe hatte sich vom Bach zum reißenden Strom gewandelt und ein neues Bett geschaffen, was zu Unterspülungen geführt hatte. Jelowik ist sich aber sicher, dass die Schäden bis zum Beginn der Badesaison behoben sind.

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