Grünflächen in Horn-Bad Meinberg werden im Mai nicht gemäht

Horn-Bad Meinberg. Die im Stadtgebiet zu pflegenden Grünflächen sollen vom Bauhof im Monat Mai nicht gemäht oder gemulcht werden. So lautete der Antrag der Fraktion der Grünen, über den der Umweltausschuss beriet.

Begründung: In England, der Heimat des penibel gepflegten Rasens, rief die Organisation Plantlife erstmals 2019 den &bdquo;No Mow May“ aus. Im Mai soll einen Monat lang nicht gemäht werden, um so die Pflanzenvielfalt und den Insektenreichtum im Garten zu fördern. &bdquo;Die Aktion ,No Mow May’ kann dazu beitragen, dass Rasenflächen mit Wildblumen als Zeichen für umweltbewusstes Gärtnern und nicht als Schlampigkeit angesehen werden“, erläutert Lena Gerke, Fraktionsvorsitzende der Grünen. In Deutschland hätten die Gartenakademie Rheinland-Pfalz und die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft in diesem Jahr wieder dazu aufgerufen, den Rasenmäher stehen zu lassen.

Für mehr Artenvielfalt Wer den Rasen nach dem Winter möglichst spät schneide, schütze zahlreiche Tierarten, die starr und gut versteckt in Ritzen, Totholz, Laub oder im Boden überwintern. Im Mai seien viele von ihnen noch schutzlos, da sie erst jetzt aus der Winterruhe kämen, erläutert Gerke.

Ein frisch gemähter Rasen biete dagegen keine ökologische Vielfalt. Dass sich weniger Gartenarbeit durchaus positiv auf die Natur auswirken könne, hätten wissenschaftliche Untersuchungen bewiesen. Dabei zeigte sich, &bdquo;dass sich der Anteil an nektarreichen Blüten um ein Zehnfaches erhöht, wenn man den Rasenmäher häufiger stehen lässt“, wird Bettina de la Chevallerie, Geschäftsführerin der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, zitiert.

Die Grünen verweisen in ihrem Antrag auf andere Kommunen wie Marburg, Papenburg, Immenhausen und Mühlacker Rutesheim, die sich dem &bdquo;No Mow May“ angeschlossen hätten. Einige Einschränkungen gebe es jedoch, erklärt die Fraktion und nennt als Beispiel die Verkehrssicherheit. Ebenso sollen Sportflächen und Friedhöfe von dieser Regelung unbetroffen sein.

Problem Verkehrssicherheit Die Verwaltung erklärte dazu, dass der Antrag aus ökologischer Sicht mitgetragen werden könne. Arbeitsökonomisch bringe der mähfreie Mai jedoch keine Vorteile für den Baubetriebshof, da große Flächenbereiche insbesondere auf Friedhöfen, Sportstätten und Parks, durchgehend zu pflegen seien, ebenso Flächen, die aus Gründen der Verkehrssicherung gepflegt werden müssten. Die Arbeitsrückstände aus dem Mai müssten dann im Nachgang aufgefangen werden.

Die Politiker im Umweltausschuss sprachen sich für den Antrag aus. Nach dem &bdquo;No Mow May“ 2025 soll das Ergebnis ausgewertet werden. Insbesondere, welche Flächen letztlich geeignet sind oder auch nicht - zum Beispiel aus Gründen der Verkehrssicherheit -, welche Einflüsse auf die Arbeitsabläufe erkennbar waren und welche Beschwerden es gab.

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