Im Test: Das sind die fünf besten Geräte auf dem Bad Meinberger Motorikpfad

Horn-Bad Meinberg. Vor wenigen Wochen ist der neue Motorikpfad am Bad Meinberger Seekurpark offiziell eingeweiht worden . Für 330.000 Euro sind hier unter anderem Fitnessbereiche entstanden, die jedermann nun an 365 Tagen im Jahr kostenfrei nutzen kann. Die LZ fragte Nico Ziemann (32), als Sportwissenschaftler an der Mediclin Rose Klinik tätig, nach seinen persönlichen Top 5, also den für ihn sinnvollsten Geräten. Die Reha-Klinik war von der Stadt im Vorfeld am Konzept und an der Auswahl der Sportgeräte beteiligt worden.

Die Sportgeräte auf dem Spazierweg am See entlang in Richtung Silvaticum sind auch für Reha-Gruppen geeignet, die hier im Frühjahr bei manch einer Nordic-Walking-Tour einen Halt einlegen werden. Die meisten Geräte, erklärt der 32-Jährige, seien gut zur Prävention von Rückenproblemen geeignet und bei schon vorhandenen Verspannungen. An diesem kalten Februartag ist - was Wunder - niemand auf dem Motorikpfad unterwegs. Das ficht den Sportler nicht an.

Auf Top 1 kommt für ihn der Rudertrainer, von dem aus man einen herrlichen Blick über den See hat. Der Sitz muss etwas trocken gewischt werden, und dann zieht und schiebt er mit den Händen die Haltestange vor und zurück. Weil Schulter und Rücken im Alltag meist &bdquo;geschont“ werden, machen diese oft &bdquo;Schreibtischtätern“ Probleme. Mit dem Gerät werden der obere Rücken und die Beinmuskulatur gefordert - das vermeide auch ein Hohlkreuz, erläutert Nico Ziemann. Das Rudergerät sei für den gesamten Rücken spezifisch gut und trainiere auch die Ausdauer.

Top 2: Der Slalomtrainer einige Meter weiter soll Beweglichkeit und Koordination fördern. Nico Ziemann schwingt mit den Beinen nach links und rechts - das ist gut für die Rumpfstabilität. &bdquo;Die tief liegende Muskulatur in Gesäß und Beinen wird im Alltag sonst kaum trainiert“, sagt er. Ausdauerndes Sitzen könne auch zu einer Stauchung der Lendenwirbelsäule, also zu Schmerzen im unteren Rücken führen. Im Alter nähmen Muskulatur und Gleichgewichtssinn ab, dadurch könne es eher zu Stürzen und einem Oberschenkelhalsbruch kommen.

Top 3: Beim Rückentrainer wird das eigene Körpergewicht zum Einsatz gebracht. Mit dem Oberkörper und ausgestreckten Armen beugt sich Nico Ziemann über eine Haltestange und streckt sich. Dafür benötige man Rumpf- und Bauchspannung, die so gestärkt wird. &bdquo;Das sind funktionelle Übungen, die man im Alltag immer gebrauchen kann“, meint der Sportwissenschaftler. Das Gerät stärke ebenfalls Rücken- und Gesäßmuskulatur.

Top 4: Beim Bauchtrainer hält sich der Sportler mit den Händen gut fest, die Arme liegen auf einem Holzbrett. Die Beine müssen nun wechselseitig gestreckt und angezogen werden. Das trainiert die Rumpfmuskulatur.

Top 5: Der Multitrainer kann vielseitig genutzt werden. Nico Ziemann macht Kniebeugen und könnte sich dabei sogar festhalten. Die Übungen halten die Knie- und Hüftmuskulatur beweglich. Viele Menschen hätten schon in mittleren Jahren Knieprobleme, vorbeugen ist also sinnvoll, will man diese möglichst nicht bekommen oder die Kniescheibe noch lange beweglich halten. &bdquo;Gelenkprobleme (Arthrose) entstehen häufig durch fehlende Muskulatur“, weiß der Fachmann.

&bdquo;Beweglichkeit nimmt mit dem Altern ab“, weiß der Sportwissenschaftler, der Patienten auch therapiert. Möglichst viele Muskelgruppen zu trainieren, wirke dem Kraftabbau entgegen. &bdquo;Sie wollen doch auch mit 80 noch eine Schüssel aus dem Schrank holen“, verdeutlicht er. Dazu müssen die Muskeln leistungsfähig gehalten werden.

Tipps zur Nutzung Muskeln täglich zehn Minuten zu dehnen, hält er für sinnvoll. Wer die Geräte am Motorikpfad nutze, mache am besten jede Übung 15 Mal und das dreimal hintereinander. Grundsätzlich sei gut, d ie Muskulatur zwei bis drei Mal die Woche für etwa 15 bis 20 Minuten zu trainieren. &bdquo;Das ist bei allen Geräten sinnvoll“, sagt er. Es gebe zudem verschiedene Schwierigkeitsstufen, und auch die Schnelligkeit ist eine Stellschraube. Wer zwei- bis dreimal die Woche komme, tue schon viel für seine Gesundheit.

Bei jedem Fitnessgerät befindet sich ein Schild, welches zeigt, welche Übungen man dort machen kann und was damit trainiert wird. Wer sein Handy mitnimmt, kann die QR-Codes abscannen, die Übungen anschauen und dann loslegen.

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