Großbrand in Bad Meinberg: Zukunft des Gebäudes ungewiss

Horn-Bad Meinberg. Eigentlich möchte der Eigentümer des Brandhauses in der Brunnenstraße die Immobilie gerne sanieren. Das hänge allerdings vom Gutachten der Versicherung ab, sagt er. &bdquo;Es kommt darauf an, wie hoch der Schaden ist.“ Er sei dankbar für die gute Arbeit der Feuerwehr - die auch noch durch ein im Weg stehendes Auto erschwert worden sei. &bdquo;Es war Glück im Unglück, dass keinem etwas passiert ist“, sagt er im Gespräch mit der LZ.

Warum sich der Brand im Dachstuhl derart schnell vom Balkon im vorderen Anbau ins Haupthaus ausgebreitet habe, dafür habe er auch keine Erklärung. Seiner Ansicht nach hätten auch die Rauchmelder ausgelöst. Bewohner hatten nach dem Brand erklärt, die Melder seien stumm geblieben. Allerdings sei der Brandrauch ja auch in den Dachstuhl gezogen, sagt der Hauseigentümer. Vielleicht sei deshalb im Flur nicht genug Rauch für eine Auslösung gewesen. &bdquo;Die Leute reden mal so und mal so.“ Experten müssten das nun klären.

Etwa im Jahr 2021 habe er die Immobilie gekauft, im Zustand eines halbfertig abgebrochenen Umbaus von einer Pension in Mietwohnungen, erzählt er. Der Kreis Lippe bestätigt, dass der Umbau im Jahr 2015 genehmigt worden sei. &bdquo;Die tatsächliche Umsetzung des Bauvorhabens erfolgte dann ab 2019.“

Kreis Lippe: Keine Hinweise auf Verstoß gegen Brandschutz-Vorschriften Im zweiten Obergeschoss sei von der Landesbauordnung aus dem Jahr 2000 im Wesentlichen eine brandschutztechnische Trennung zwischen den einzelnen Wohnungen, den Fluren und dem Treppenhaus sowie des Geschosses gegenüber dem Dachraum durch eine feuerhemmende Ausführung der Decke gefordert worden. Eine Bauabnahme - also eine Kontrolle, dass die Anforderungen auch umgesetzt werden - sei im angewandten vereinfachten Genehmigungsverfahren keine gesetzliche Verpflichtung. &bdquo;Hinweise auf einen Verstoß gegen bauordnungsrechtliche Vorgaben, auch im Bereich des Brandschutzes, liegen nach aktuellem Erkenntnisstand nicht vor“, schreibt der Kreis.

Seit dem 1. April 2013 gebe es in NRW für alle Wohnungen eine Rauchmelderpflicht für Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führten. &bdquo;Verantwortlich für die Anbringung und Montage ist der Eigentümer, die Kosten der Wartung trägt der Mieter, der auch gewährleisten muss, dass die Rauchmelder betriebssicher sind - sofern dies nicht der Eigentümer übernimmt. Eine Kontrolle der Rauchmelderpflicht durch die Bauaufsicht ist im Gesetz nicht vorgesehen.“

Die Ermittlungen der Polizei sind so gut wie abgeschlossen. Aus ihrer Sicht bleibt es bei der bislang schon vermuteten fahrlässigen Brandstiftung im Bereich des Balkons oben im Anbau. &bdquo;Was die genaue Ursache gewesen ist, also ob es eine umgefallene Kerze oder Ähnliches war, wird sich wohl nicht mehr feststellen lassen“, sagt Polizei-Pressesprecherin Nina Ehm. Der stillgelegte Hausalarm, auf den Bewohner nach dem Brand hingewiesen hatten, stamme noch aus der Zeit, als das Gebäude eine Pension gewesen war.

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