Missbrauchsopfer bestohlen? Horn-Bad Meinbergerin steht von Alkohol gezeichnet vor Gericht

Horn-Bad Meinberg. Eigentlich hatte die Große Strafkammer das Verfahren wegen versuchten schweren Raubes gegen eine 43 Jahre alte Frau aus Horn-Bad Meinberg im vierten Anlauf zu Ende bringen wollen. Es kommt aber anders. Da ihr ehemaliger Mitangeklagter seit dem letzten Versuch im Februar untergetaucht ist, sitzt die 43-Jährige nun allein auf der Anklagebank. Gegen ihren Partner wird gesondert weiter ermittelt.

Zu einem ersten Urteil kommt es am Montag wieder nicht. Nach Angaben von Landgerichtssprecher Dr. Wolfram Wormuth hat die Kammer das Verfahren nun ausgesetzt, weil das Gericht es wegen des Zustands der Angeklagten für nötig hält, ein Schuldfähigkeitsgutachten einzuholen.

&bdquo;Bei der Angeklagten handelt es sich um eine schwer von Alkoholkonsum gezeichnete Person“, erklärt der Landgerichtssprecher im Anschluss. Da es der Frau offensichtlich sehr schwergefallen sei, dem Verhandlungsverlauf zu folgen, und die Angeklagte nur verzögert antworten konnte, müsse ein psychiatrischer Sachverständiger sie zunächst begutachten.

Missbrauchsopfer Geld gestohlen? Die Staatsanwaltschaft Detmold wirft dem ehemals gemeinsam angeklagten Duo vor, versucht zu haben, im November 2022 einen Bekannten in dessen Wohnung in Horn-Bad Meinberg mittels Gewalt und Drohungen auszurauben. Der untergetauchte Mann soll dem 67-jährigen Bewohner dabei auch mit einer Pistole ins Gesicht geschlagen haben.

Eine Überraschung offenbart sich dann im Sitzungssaal. Der mutmaßliche Geschädigte, laut Gericht selbst Missbrauchsopfer der Katholischen Kirche, gibt wohl an, die beiden Bekannten hätten ihm bei dem angeklagten Vorfall knapp 5000 Euro aus einem Kuvert gestohlen. Die Summe sei Teil seiner Opferentschädigung gewesen, die sich insgesamt auf rund 120.000 Euro beziffern lasse, erklärt Wormuth.

Weiter soll der mutmaßlich Geschädigte angegeben haben, die Angeklagte habe rund 15 Monate bei ihm gewohnt und daher von dem Geld gewusst. Dagegen erklärte die Horn-Bad Meinbergerin vor Gericht, sie habe nur zwei, drei Mal dort übernachtet, heißt es. Verteidiger Remzi Yalcin regte daher noch ein Glaubwürdigkeitsgutachten für den mutmaßlich Geschädigten an. Das Gericht entschied darüber noch nicht.

Opfer will Polizei von gestohlener Summe berichtet haben Im Sitzungssaal soll der 67-Jährige noch beteuert haben, schon bei der Polizei ausgesagt zu haben, dass ihm seit dem Überfall Geld fehle. Bisher hatte die Anklage aber nur einen versuchten schweren Raub vorgesehen, sagt der Landgerichtssprecher. Weshalb, das habe sich nicht direkt rekonstruieren lassen. Im Falle einer Verurteilung mache es einen Unterschied, ob der Geschädigte tatsächlich ausgeraubt worden sei - oder die mutmaßlichen Täter ohne Beute abzogen. Das Verfahren muss nun in einigen Monaten neu aufgerollt werden.

Missbrauchsopfer bestohlen? Horn-Bad Meinbergerin steht von Alkohol gezeichnet vor Gericht

Angebot zur Kommunalwahl

Detmolder Gericht fällt die letzten Urteile zum Goldbarrenraub und Kurierfahrer-Überfall

Horn-Bad Meinberger nach spätem Geständnis wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt

Baby erstickt? Mutter aus Horn-Bad Meinberg steht wegen Mordes vor Gericht

Nach Blackout der Ex-Partnerin: Gericht spricht Detmolder vom Vergewaltigungsvorwurf frei

Kurierfahrer in Augustdorf überfallen: Weshalb das Gericht nicht alle Urteile spricht

Mit Machete bedroht? Angeklagter Salzufler hält räuberische Erpressung für Quatsch