Politik diskutiert über Amok-Schutz für Bad Meinberger Grundschulneubau

Horn-Bad Meinberg. Eigentlich gab es zum Stand der Planungsarbeiten für den Neubau der Grundschule Bad Meinberg gar nicht so viel zu erzählen. Einen interessanten Hinweis gab der Planer der Politik dann aber doch noch.

Die Liste der jüngsten Änderungen an den Planungen für den Grundschulneubau war schnell erzählt: &bdquo;Die Boulderwand ist nun im Außenbereich statt in der Turnhalle. Wir mussten die Feuerwehrzufahrt leicht anpassen. Spielgeräte, die vom alten Standort mit umziehen werden, sind eingeplant worden und wir haben einen Zaun zur Werre eingeplant. Im Prinzip liegt der Bauantrag für das Gebäude fertig in der Schublade“, berichtete der Planer von Terbrack Architekten BDA aus Bielefeld der Politik. Aktuell arbeite sein Büro parallel schon an der Ausführungsplanung für den Bau. &bdquo;Der Überflutungsnachweis fehlt noch. Die PV-Anlage auf dem Dach musste noch leicht angepasst werden, weil sie nun auf 30 Prozent der Dachfläche vorhanden sein muss. Und die Küchenplanung fehlt noch.“

Interessant sei eine Beratung bei der Bielefelder Polizei zur Amok-Prävention gewesen. &bdquo;Es gibt da keine gesetzlichen Vorgaben, aber das lässt sich später nicht mehr einbauen“, sagte der Architekt, weshalb er die Idee der Politik nun vorstelle. &bdquo;Wichtig ist laut Polizei eine deutlich sichtbare Raumbezeichnung von innen und von außen an der Fassade.“ Das koste nicht viel und werde sicher so umgesetzt.

Sicheres Dreieck aus schussfesten Wänden Teurer sei die Umsetzung eines &bdquo;sicheren Dreiecks“. Eines quasi schussgeschützten Klassenraum-Bereichs. &bdquo;Dafür reichen selbst Massivholzwände auf keinen Fall. Man könnte eine Stahlplatte in die Wand einbauen, das führt dann aber vielleicht zu statischen Problemen. Und die Statik ist schon gerechnet.“ Vielleicht könne eine in der Wand verbaute Kompositplatte Kugeln aufhalten. &bdquo;Das muss laut Polizei auch nur bis 1,60 Meter Höhe der Fall sein.“

Zusätzlich seien laut Polizei Vorhänge vor Verglasungen wichtig, um Sichtverbindungen zu unterbrechen und es einem möglichen Amok-Täter schwerer zu machen. &bdquo;Abschließbare Türen haben wir, aber die haben einen sogenannten Panik-Beschlag. Sie lassen sich von innen öffnen, auch wenn sie abgeschlossen sind.“ Ein Amokläufer könnte also die Glasscheibe in der Tür einschlagen und sie dann von innen öffnen. &bdquo;Dagegen wird ein Splitterschutz in der Scheibe vorgeschlagen, sodass man nicht hineingreifen kann.“ Die kaputte Scheibe bleibe zusammenhängend, ähnlich wie es bei Autofrontscheiben bei einem Unfall der Fall sei.

&bdquo;Ein Preisschild an den Amok-Maßnahmen wäre hilfreich für die Beratung“, sagte Celil Celik (SPD). &bdquo;Dann könnten wir dem Bürger erklären, was der Schutz der Kinder konkret kostet.“ Auf jeden Fall sollten die Kosten des Neubaus im Blick gehalten werden. &bdquo;Nicht, dass es so läuft, wie beim Anbau des Gymnasiums .“ Kosten könne er noch nicht liefern, sagte der Planer: &bdquo;Die Beratung bei der Polizei war erst vor zwei Wochen. Und ich habe bislang noch nie schusssichere Platten einbauen müssen.“

Ob die Amok-Gefahr nicht ein bisschen hochgehängt sei, fragte Manfred Robrecht (SPD): &bdquo;Es muss ja auch machbar bleiben. Müssten wir dann nicht auch alte Schulgebäude nachrüsten? Und was ist mit den Schulbussen?“

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