Frust, Wut, Resignation: Glasfaser-Ausbau bleibt in Holzhausen-Externsteine stecken

Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine. Zusammengenommen 700 Meter unfertige, notdürftig mit Grobschotter verfüllte Glasfaser-Baustellen existieren derzeit in mehreren Straßen von Holzhausen-Externsteine. Das hat Helmut Schilling abgemessen. Mit &bdquo;Frust – Wut – Resignation“ beschreibt er seine wechselnden Gefühlszustände bezogen auf den Glasfaserausbau in seinem Ortsteil. Der Anwohner hatte im Frühjahr 2023 einen Eon-Glasfaser-Anschluss beantragt. Die ausführende Firma Westconnect bediente sich wiederum einer Neuenkirchener Firma als Subunternehmerin - die sich inzwischen in einem Insolvenzverfahren befindet. Dementsprechend ruhen die Arbeiten in Holzhausen-Externsteine seit Ende 2024. Wann es endlich Glasfaser-Internet gibt, steht in den Sternen. Andere Ortsteile sind laut Stadtverwaltung von der Insolvenz aber nicht betroffen.

Helmut Schilling hat den E-Mail-Verkehr genau dokumentiert, anfangs mit dem Subunternehmen, später mit Westconnect. Diese bestätigt ihm am 16. Mai 2023 den gebuchten Glasfaser-Anschluss. Aus der ursprünglich versprochenen zweieinhalb monatigen Bauzeit sind inzwischen 14 Monate geworden – und Helmut Schilling hat, wie viele andere Holzhauser, immer noch keinen Glasfaser-Anschluss. Stattdessen wurden im August 2024, mit Beginn des damals noch vorläufigen Insolvenzverfahrens der Westconnect-Subunternehmerin, die unfertigen Baustellen mit grobem Schotter verfüllt. Von den inzwischen daraus auf manchem Holzhauser Bürgersteig entstandenen &bdquo;kleinen Schotter-Blühwiese“ mailt Schilling auch Fotos an die Firma. Immerhin: Das Glasfaser-Leerrohr bekommt Schilling im Mai 2025 noch in sein Haus gelegt.

Es fehlt noch die Bach-Unterquerung und die Leitung nach Horn Als die Subunternehmerin nicht mehr antwortet, wendet sich Schilling an Westconnect und beschreibt den derzeitigen Ausbau-Zustand im Ortsteil: &bdquo;Auf den ersten circa 50 Metern im Winkelshof nur Schotterverfüllung im Graben. Zu Beginn des Frühjahrs Absackungen im Verbundpflaster. Die Schotterverfüllung immer noch vorhanden.“ Er weist darauf hin, dass einige Hauseigentümer noch nicht mal Leerrohre gelegt bekommen hätten. &bdquo;Sie wurden immer wieder nur vertröstet. Dann sollte die Leitung für meinen Hausanschluss eingeblasen werden. Hierbei stellte die ausführende Firma fest, es würde eine kurze Verbindung fehlen.“ Außerdem weist Schilling Westconnect auf die noch fehlende Unterquerung des Holzhauser Bachs hin. Inzwischen ist klar, dass auch noch zwei Kilometer Glasfaser-Leitung von Holzhausen nach Horn fehlen.

Er schlägt vor, eine Versammlung im Ortsteil einzuberufen, um über den aktuellen Stand des Verfahrens aufzuklären. Die derzeit verfügbaren &bdquo;vagen Informationen“ trügen sicher nicht zur Beruhigung der Lage bei. Westconnect lehnt ab. und schreibt stattdessen an die Stadtverwaltung: &bdquo;Wir arbeiten mit Hochdruck daran, ein neues, leistungsfähiges Bauunternehmen zu beauftragen, das den Ausbau strukturiert und mit hoher Qualität zu Ende bringt.“ Gegenüber Schilling verspricht man einen Abschluss der Arbeiten bis Ende des Jahres.

Er selbst glaubt nicht daran, angesichts der vielen offenen Baustellen: &bdquo;Eine Anwohnerin berichtete mir, die Glasfaserleitung sollte bei ihr bis ins Haus eingeblasen werden, was aber nicht gelang. Der Monteur kam zu dem Schluss, dass wohl die Leerrohrverbindung nicht funktionieren würde“, berichtet Schilling. &bdquo;Möglicherweise müsse vor dem Haus wieder gebuddelt werden. Ein anderer Anwohner berichtete, die Montagefirma versuchte bei ihm, von innen durch die Außenwand zu bohren. Dabei brach der Bohrer ab. Das Bohrloch wurde durch Stemmen erweitert. Ende der Aktion. Zur Erinnerung steht draußen an der Außenwand eine Pylone.“

Gespräch zwischen Westconnect und Stadtverwaltung Inzwischen hat ein Gespräch zwischen der Stadtverwaltung und Westconnect stattgefunden. Man habe die Wiederherstellung der Asphaltdecke und eine vorschriftsmäßige Baustellenabsicherung eingefordert, berichtet Stadt-Pressesprecher Sebastian Vogt. &bdquo;Diesbezüglich wurden auch bereits die zuständige Straßenverkehrsbehörde sowie das Ordnungsamt eingeschaltet.“ Westconnect habe zugesagt, kurzfristig die Öffentlichkeit über die aktuelle Situation zu informieren. Die Arbeiten sollten nun bis Mitte November 2025 fertiggestellt sein. Ursprünglich sei dies bis Mitte August angekündigt worden.

Immerhin sind andere Ortsteile nicht von der Insolvenz der Westconnect-Subunternehmerin betroffen. &bdquo;Westconnect war in Horn und Bad Meinberg in der Vermarktung, zu einer Umsetzung ist es aber bisher nicht gekommen“, berichtet Vogt. Derzeit sind Fissenknick, Schmedissen, Teile von Bad Meinberg und Horn mit Internet-Breitband über das reguläre Kupfer-Telefonkabel via Vectoring versorgt. Belle hat gemeinsam mit dem Industriepark Lippe echte Glasfaser-Anschlüsse bis ins Haus bekommen. In Billerbeck, Feldrom, Fromhausen, Heesten, Kempen, Veldrom, Wehren und Wilberg liegt Glasfaser im Bürgersteig. Direkte, schnelle Glasfaser-Hausanschlüsse gibt es in Bellenberg, Schmedissen und Vahlhausen sowie Teilen von Heesten, Leopoldstal und Wehren.

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