Klassik und Schlager auf hohem Niveau in Bad Meinberg

Horn-Bad Meinberg. Es wurde ein langer und absolut unterhaltsamer Abend, als das Orchester Vahlhausen Lippe Detmold am Samstagabend im voll besetzten Kurtheater Holz und Blech ertönen ließ und die Menschen begeisterte. Dirigent Lothar Tarnow hatte mit seinem mehr als 50 Musikerinnen und Musiker starken Ensemble für das Jahreskonzert ein Programm auf die Beine gestellt, das musikalisch wohl kaum Wünsche offenließ. Dass zudem exzellente Solisten ihre Auftritte hatten und überhaupt im gesamten Orchester hervorragende Spielkultur herrschte, gab dem Abend seine Brillanz.

Das Programm &bdquo;Von Classic bis Pop“ stellte sich als ein Ritt durch die verschiedensten musikalischen Genres heraus, bediente die Hits von ABBA, die gefühlvollen Balladen von Robbie Williams oder die Songs von Herbert Grönemeyer, machte Ausflüge ins Musical, streifte Filmmusiken und bot Klassik auf hohem Niveau. Als symphonisches Blasorchester sind die Ansprüche für den Klangkörper natürlich hoch, wie Moderator Uwe Riedel erklärte, doch sei es seinem Leiter Lothar Tarnow zu verdanken, dass dieser Anspruch durchweg erfüllt werden konnte.

Italienisches Flair Nach dem Einstieg mit &bdquo;76 Trombones“ und dem fetzigen &bdquo;The power of love“, das man noch von Jennifer Rush kennt, gab es den ersten Schritt in die Klassik. Typisch italienisches Flair verströmte &bdquo;L’Italiana in Algeri“ von Gioacchino Rossini, dann kam Tempo auf mit dem &bdquo;Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms, sehr präzise und akzentuiert vorgetragen.

Das Gleiche traf auf das Stück &bdquo;Berg“ zu, das durch das differenzierte Spiel von Regine Tarnow auf dem Flügelhorn ein Erlebnis wurde. Großen Beifall und Jubelrufe erhielt Caroline Buba, die man bereits bei den Posaunen gesehen hatte, als sie ans Mikrofon trat und mit großartiger Stimme den Titelsong des James Bond-Films &bdquo;Skyfall“ performte. Zu dieser Stimme passte ebenfalls im zweiten Programmteil das &bdquo;Simply the Best“ von Tina Turner und später &bdquo;Proud Mary“ von Creedance Clearwater Revival. Im Duett mit Jörg Wargowske fragte sie im Roland-Kaiser-Stil &bdquo;Warum hast du nicht Nein gesagt“.

Mit Johann Feil am Altsaxofon, der ein sensibles &bdquo;Bésame mucho“ hinlegte und Katja Raschke, Klarinette, die den traditionellen &bdquo;Wild Cat Blues“ im New Orleans-Style spielte, hatten weitere Solisten ihren vielbeklatschten Auftritt. Das Programm enthielt viele bekannte Stücke von Interpreten wie Udo Jürgens oder Roland Kaiser, das rhythmische &bdquo;Pata Pata“, das eingängige &bdquo;Always on my mind“ und einen Querschnitt von Queen, Charthits und ABBA-Songs. Allerdings störten einige Zuschauer, indem sie ihre Handys zückten und filmten und fotografierten. Eine Respektlosigkeit gegenüber den Musikern und auch jenen Zuhörern, die sich sicher gerne ohne die leuchtenden Displays auf die Musik konzentriert hätten. Doch blieb das Fazit, dass hier ein hochqualitatives Orchester seinem Publikum einen sehr unterhaltsamen Abend mit viel Abwechslung und herausragenden Solisten geboten hat.

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