Trinkwasser in Horn-Bad Meinberg wird teurer, Schmutzwasser billiger

Horn-Bad Meinberg. Das Trinkwasser wird im kommenden Jahr teurer, die Abwasserbeseitigung hingegen billiger. Unterm Strich zahlen die Bürger weniger als zwei Euro mehr pro Person und Jahr. Der Betriebsausschuss hat am Dienstag, der Rat am Donnerstag die entsprechenden Wirtschaftspläne und Gebührensatzungen der Stadtwerke gebilligt.

Die Wassergebühren sind dreigeteilt - in Frisch-, Schmutz- und Niederschlagswassergebühr. Das Frischwasser wird um 6,72 Prozent teurer und kostet künftig 2,71 Euro je Kubikmeter. Dafür sinkt die Schmutzwassergebühr um gut drei Prozent auf 4,11 Euro je Kubikmeter, Regenwasser schlägt unverändert mit 38 Cent je Kubikmeter zu Buche.

Was den Frischwasserpreis angeht, befindet Horn-Bad Meinberg sich damit am oberen Ende der Tabelle auf Platz 3 in Lippe. Das ist aber nicht der ganze Preis, denn es kommt noch eine Jahres-Grundgebühr hinzu. Mit 30,72 Euro ist keine lippische Kommune günstiger als Horn-Bad Meinberg. Zum Vergleich: Spitzenreiter Lemgo verlangt rund fünfmal so viel.

Beim Schmutzwasser bewegt die Stadt sich im lippischen Mittelfeld. Sie verlangt dafür aber keine jährliche Grundgebühr. Fünf lippische Kommunen schon – Dörentrup möchte stolze 144 Euro haben. Beim Niederschlagswasser ist die Stadt nur zwei Cent teurer als Augustdorf. In Oerlinghausen ist der Regen mit 1,43 Euro je Kubikmeter am teuersten.

Berechnungen für Musterhaushalt Was heißt das nun konkret für die Privathaushalte? Die Stadt hat eine Musterberechnung in die Beschlussvorlage gepackt. Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit 160 Kubikmetern Frischwasserbezug im Jahr steigt der Preis von 407,46 um 27,39 Euro auf 434,85 Euro, bei einem Single-Haushalt mit 40 Kubikmetern Wasserverbrauch jährlich sind es demnächst 108,71 Euro und damit 6,85 Euro mehr pro Jahr als bislang.

Beim Schmutzwasser werden die gleichen Mengen zugrunde gelegt. Der Vier-Personen-Haushalt zahlt statt 678,40 nur noch 657,60 und damit 20,80 weniger im Jahr, der Single analog 164,40 und somit 5,20 Euro weniger per anno.

Dass der Abwasserpreis sinkt, hängt damit zusammen, dass die Menge im Laufe der letzten Jahre abgenommen hat. Die Trinkwassermenge ist mit leichten Schwankungen etwa gleich geblieben. Für die kommenden Jahre ist allerdings im Wasserbereich tendenziell mit Preissteigerungen zu rechnen, wie den Vorlagen der Verwaltung zu entnehmen ist.

Zum einen sind dafür steigende Energie- und Personalkosten verantwortlich, zum anderen stehen für das Trinkwassernetz noch einige Investitionen ins Haus. So gibt es immer wieder Rohrbrüche bei alten Guss- und Asbestzement-Leitungen, weil das Erdreich in Bewegung ist. Sie werden durch Kunststoffrohre ersetzt. Brunnen müssen regelmäßig intensiv gereinigt werden. Durch UV-Licht wird das Trinkwasser sauber und keimfrei gehalten, doch verursachen auch diese Anlagen Wartungsaufwand. In Belle soll ein Hochbehälter saniert und ein weiterer gebaut werden. Auch die Fernwartungs- und Sicherheitstechnik muss erneuert bzw. erweitert werden.

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