Horn-Bad Meinberg. Die lippischen Kommunen stehen vor komplexen Herausforderungen, da liegt es nahe, Aufgaben gemeinsam anzugehen. Das funktioniert bereits mit der bestehenden Ordnungspartnerschaft. Wenn alles klappt, soll in naher Zukunft ein interkommunales Wissensnetzwerk hinzukommen. Hintergrund ist, dass angesichts einer Überalterung der Mitarbeiter und drohendem Fachkräftemangel Verwaltungswissen systematisch bewahrt und weiterentwickelt werden soll. Wissen soll digital erfasst werden und in bestehende Strukturen integriert werden. Durch vernetztes Arbeiten könnten so Synergien erzielt werden, heißt es in einer Vorlage. Die so nach und nach aufzubauende Datenbank soll als Ressource allen beteiligten Kommunalverwaltungen zur Verfügung stehen. Datenbank aufbauen Die Stadt Detmold hat Horn-Bad Meinberg eine Kooperation mit weiteren lippischen Kommunen und dem Kreis Lippe in Aussicht gestellt. Sie will beim Land Nordrhein-Westfalen zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit einen Antrag für ein interkommunales Wissensnetzwerk stellen. Die Federführung liegt bei der Stadt Detmold. Die Stadt Horn-Bad Meinberg verpflichtet sich zur interkommunalen Zusammenarbeit für mindestens fünf Jahre mit dem Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung, sollte der Förderantrag positiv beschieden werden. Der Antrag ist mit der Bezirksregierung Detmold abgestimmt. Der Projektzeitplan sieht eine mehrstufige Beteiligung der lippischen Kommunen vor, abhängig von der Größe und Kapazität, sodass letztlich alle Kommunen von der entstehenden Datenbank profitieren. Die Gesamtförderung beliefe sich bei der Beteiligung aller lippischen Kommunen und des Kreises auf 700.000 Euro. Die Förderung beträgt 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, sodass insgesamt ein Volumen von 770.000 Euro im Raum steht. Der Eigenanteil der Stadt Horn-Bad Meinberg läge bei 825 Euro jährlich. Gemeinsame Digitalstrategie Seit dem Jahr 2020 treffen sich die lippischen „Chief Digital Officer“ und Digitalisierungsbeauftragten regelmäßig und tauschen sich über die jeweiligen Projekte aus. Im Jahr 2023 wurde eine gemeinsame lippische Rahmen-Digitalstrategie erarbeitet. Ein Querschnittshandlungsfeld dieser Strategie sieht das Thema Befähigung, Wissens- und Changemanagement vor. „Es hat sich in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, dass die Kommunen vor zahlreichen und komplexen Herausforderungen stehen und diese im Rahmen einer Zusammenarbeit effizienter und kostengünstiger bewältigt werden können“, erklärt die Verwaltung. Der Stadtrat stimmte der Teilnahme an dem Projekt mit großer Mehrheit zu. Parteiübergreifend wurde jedoch die Präsentation des Projekts durch die Stadt Detmold kritisiert.