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Malen nach Vokabeln

Kindergarten "Strothestrolche" in Kohlstädt führt angehende Schulkinder zusammen

Von Jana Beckmann

Malen nach Vokabeln - © schlangen/kohlstädt
Malen nach Vokabeln (© schlangen/kohlstädt)

Schlangen-Kohlstädt. "One, two, three, four,…", zählt der kleine Sören. An diesem Tag steht im Kohlstädter Kindergarten "Strothestrolche" Englisch auf dem Programm. Spielerisch werden die Fünf- und Sechsjährigen auf die Schule vorbereitet. Das Besondere: Sie sind in einer eigenen Gruppe. Der Roten.

"Wir haben sehr gute Erfahrungen mit diesem Modell gemacht. Man kann die Kinder viel individueller fördern", sagt Melanie Piwek, die die rote Gruppe zusammen mit Lina Derksen und Kindergartenleiterin Christiane Witte betreut. Die Idee entstand vor etwa vier Jahren. Während andere Einrichtungen die angehenden Schulkinder in ihren altergemischten Gruppen lassen und nur für die frühkindliche Bildung zusammenholen, sind sie in Kohlstädt dauerhaft zusammen.

Alle, die im folgenden Sommer eingeschult werden, kommen in ihrem letzten Kindergartenjahr in die rote Gruppe."Die Kinder lernen sich auf diese Weise besser kennen. Dadurch fällt ihnen das Arbeiten leichter, und die Zusammengehörigkeit ist größer", erklärt Piwek. Zurzeit hat die rote Gruppe 18 Mitglieder. Drei Mal pro Woche steht am Vormittag eine kleine Unterrichtseinheit an.

Englischstunde: Sören (rechts) sagt Vokabeln auf. Im Hintergrund malen Leonie, Marie und Alina (von links).
Englischstunde: Sören (rechts) sagt Vokabeln auf. Im Hintergrund malen Leonie, Marie und Alina (von links). Foto: Beckmann

Zum Beispiel Englisch. Mit Hilfe von Annie und Alex, den zwei Helden aus ihrem Lehrbuch, lernen die Fünf- und Sechsjährigen erste Vokabeln. "Englisch macht Spaß. Besonders die Lieder und das Malen", sagt Marie und fischt nach einem rosafarbenem Buntstift. Gerade haben die Kleinen die Zahlen von eins bis zehn aufgesagt, jetzt dürfen sie die Ziffern in ihrem Heft ausmalen.

"Die Kinder sind in diesem Alter sehr aufnahmefähig. Sie wollen gefördert und gefordert werden", so die Gruppenleiterin weiter. Neben Englisch gehören deshalb auch Sprachförderung, Bewegungsspiele, Computerlernprogramme und Waldtage zu den regelmäßigen Aktivitäten. Piwek: "Es ist sehr wertvoll, wenn die Kinder ein Alter haben. Dann kann man zum Beispiel auch ganz anders Ausflüge mit ihnen machen."

Einen weiteren positiven Effekt haben die sechs Hortkinder, die am Nachmittag in den Kindergarten kommen und viel über die Schule erzählen. Außerdem sind regelmäßig Drittklässler zu Gast, um den Kindern vorzulesen. Angebote wie diese finden jedoch auf freiwilliger Basis statt. "Nachmittags sind nur die da, die wollen. Viele gehen ja auch in die Musikschule oder wollen sich mit Freunden treffen", begründet die Gruppenleiterin.

Die Englischstunde ist mittlerweile beendet. Die Kinder verstauen ihre Hefte und Stifte in selbst gebastelten Kartons. Schon in ein paar Tagen wird es ein Wiedersehen mit Annie und Alex geben, jetzt ist aber erst einmal Zeit zum freien Spielen.

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