Kalletal-Hohenhausen. Der Kalletaler Ortsteil Hohenhausen feiert bekanntlich sein 1000-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass hat sich die LZ auf einen besonderen Rundgang begeben. Gemeinsam mit Forellenzüchter Jörg Holzkämper werden die wichtigsten Stationen, die an Stephan Ludwig Jacobi (1711-1784) erinnern, erkundet.
Treffpunkt ist der Ententeich hinter dem "Lindenkrug" an der Lemgoer Straße. Für die Führung hat sich Jörg Holzkämpers ein blau gestreiftes Fischerhemd mit rotem Tuch angezogen. Auf dem Kopf trägt er einen blauen Elbsegler. Der Teich, so erzählt er, spielte im Leben von Jacobi, dem Begründer der künstlichen Fischzucht, eine wichtige Rolle.
Demnach nutzte dieser das Gewässer für die Karpfenzucht. Als dies wegen der zunehmenden Grünpflanzen nicht mehr möglich war, pflanzte Jacobi Kohl an. Nach einiger Zeit stellte er fest, dass sich der Teich durch die darin enthaltenen Bitterstoffe selbst renaturierte. "Dieses Beispiel zeigt, dass Jacobi nicht nur im Hinblick auf die Forellenzucht ein Erfinder und Entdecker war", sagt Holzkämper.
Anschließend führt er entlang der Hauptstraße zum Jacobi-Denkmal, das 1896 zu Ehren des Begründers der künstlichen Fischzucht errichtet wurde. Auf der Oberseite des steinernen Kolosses prangen Name und Widmung. Im unteren Teil befindet sich das Familienwappen. Holzkämper erzählt von Jacobis Ehefrau Johanne Elisabeth, geborene Dreckmeyer.
Weiter geht der Rundgang in die Hohenhauser Straße, vorbei am Geburtshaus von Jacobi. Auf einer Info-Tafel ist etwas über sein Leben nachzulesen. Wenige Meter weiter wird erneut vor einem Gebäude angehalten.Hier habe sich früher der Obstessigkeller der Familie befunden, erklärt Holzkämper, der dazu auch einige Anekdoten parat hat: Jacobi wollte damals Obstessig an die Stadt Lemgo verkaufen. Das Geld dafür hat er jedoch nie erhalten.
Zudem versuchte Jacobi in diesem Haus vergeblich, Wäschestärke herzustellen, wie der Experte berichtet. Die dafür erforderliche Kartoffelpresse sei dabei jedoch immer wieder kaputt gegangen.
Die rund 45-minütige Führung endet schließlich bei "Jogy's Fisch-Ranch", Jörg Holzkämper züchtet hier selbst Forellen. Jacobi sei für ihn ein Vorbild, verrät der langjährige Hobbyzüchter am Ende des Rundgangs. "Er hat viel Innovatives geschaffen und den Ort bekannt gemacht."
Wer Interesse daran hat, sich mit Jörg Holzkämper "Auf Jacobis Spuren" zu begeben, kann sich bei der Gemeinde Kalletal unter Telefon (05264) 6440 melden.