Urteil zum Kalletaler Breitkopf-Haus fällt erst in einem Monat

Kalletal-Langenholzhausen/ Detmold. Im Rechtsstreit um das Haus neben der alten Wassermühle in Langenholzhausen gibt es keine Einigung. Die 79-jährige Eigentümerin des sogenannten Breitkopf-Hauses und die Gemeinde Kalletal haben sich jetzt vor Gericht gesehen. Die Kammer für Baulandsachen am Landgericht Detmold hat jedoch noch kein Urteil gefällt – es soll am 30. April verkündet werden. Der Anwalt der Eigentümerin zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass seiner Mandantin Recht gegeben wird.

Wie berichtet, will die Gemeinde Kalletal das aktuell leerstehende Gebäude neben den Resten der 2015 ausgebrannten Wassermühle kaufen und abreißen, um das Mühlenumfeld auch mit Fördermitteln neu zu gestalten. Beide Seiten seien sich aber nicht über den Kaufpreis einig, sagt Willi Broshinski. Der Rechtsanwalt und Notar aus Minden vertritt die Eigentümerin.

Als diese das Gebäude privat für 85.000 Euro verkaufen wollte, machte die Gemeinde Kalletal nach Broshinskis Angaben von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch, habe aber nur 60.000 Euro zahlen wollen und sich auf ein Wertgutachten berufen. In private Grundstücksgeschäfte kann sich grundsätzlich immer die Kommune einschalten und als Käufer auftreten. Normal ist nach Broshinskis Worten dann jedoch, dass die öffentliche Hand &bdquo;eins zu eins" in den privaten Kaufvertrag einsteigt.

Und der sah eben einen höheren Preis vor, weshalb die Eigentümerin vor Gericht zog. Mit dem Verlauf der Verhandlung zeigt sich der Anwalt zufrieden: &bdquo;Ich gehe davon aus, dass das Gericht den Bescheid über das Vorkaufsrecht aufhebt." Es gebe keine außergewöhnlichen Umstände, weshalb die Gemeinde Kalletal einen niedrigeren Kaufpreis zahlen sollte. Der Richter, so Broshinski, habe beiden Seiten einen Vergleich vorgeschlagen. &bdquo;Das haben wir aber abgelehnt, denn die Gemeinde Kalletal hatte genügend Gelegenheiten, ihr Vorkaufsrecht zu 85.000 Euro auszuüben." Nun wird es also ein Urteil geben.

Unklar ist, was es für die Pläne für die Umgestaltung des Mühlenumfelds bedeuten würde, sollte die Eigentümerin tatsächlich Recht bekommen. Kalletals Bürgermeister Mario Hecker wollte die Angelegenheit auf LZ-Anfrage nicht kommentieren, weil das Urteil noch nicht gesprochen sei.

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