Eine Frage des Glaubens: 25-Jähriger aus Nepal ist Jugendreferent in Langenholzhausen

Kalletal-Langenholzhausen. Som Sunwar war ein Jugendlicher, der in einem kleinen nepalesischen Dorf vom großen Geld träumte. Von Autos, Ansehen und einem großen Haus. Doch das Schicksal hatte etwas anderes mit ihm vor. Er ließ die materiellen Träume los und geht heute einen spirituellen Weg. Und das nicht mehr in Nepal, sondern in Langenholzhausen. Der 25-Jährige arbeitet dort als Jugendreferent der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde und betreut die Jugendlichen des Dorfes.

In dieser Aufgabe findet er sein Glück, als Teil seiner Berufung. &bdquo;Gott leitet mich", sagt der Nepalese. In seinem auf 1500 Metern Höhe gelegenen Heimatdorf Jugepani nahm in die Stiefmutter jeden Sonntag mit in die Kirche. Damals führte er das normale Leben eines Jungen, ging zur Schule, machte seine Hausaufgaben.

Ein Leben, wie in der Hölle Nach der 10. Klasse zog er nach Kathmandu, um dort die weiterführende Schule zu besuchen. Dort habe er begonnen, ein ausschweifendes Leben zu führen, erzählt er. Er machte sich nicht viele Gedanken. &bdquo;Am Ende hat sich das wie ein Leben in der Hölle angefühlt", erinnert sich Som Sunwar.

Beziehungen würden vom Vertrauen zueinander leben, sagt er. Doch wenn das eigene Ego zu weit im Vordergrund stehe, sei dieses Ich bald alleine. &bdquo;Kennen Sie das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn? So war das auch bei mir." Er schildert diese Zeit, die sehr schwierig für ihn war, mit leisen Worten. Doch seine Stimme gewinnt wieder an Kraft, sobald er von seiner inneren Heimkehr spricht. Der Wendepunkt war 2015.

Au-Pair-Aufenhalt in Thüringen Was für viele Studenten fast unmöglich war, fiel ihm regelrecht in den Schoß: Er konnte nach Deutschland reisen. Davon hatte er lange geträumt. In Thüringen arbeitete er neun Monate lang als Au Pair. Anfangs war Som Sunwar allein und musste viele Herausforderungen meistern. Doch mit seinem Gottvertrauen und dank der Hilfe freundlicher Menschen habe er es geschafft, in Deutschland Fuß zu fassen, sagt er.

Er begann sogar, in Jena Betriebswirtschaft zu studieren. &bdquo;Doch ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Es fühlte sich einfach nicht richtig an", sagt Som Sunwar. Dann fragte ihn ein Freund, ob er nicht Theologie studieren wolle. Theologie? Nein. Jeder Nepalese wisse, dass Pastoren in seinem Heimatland ein armes Leben führten. Bloß keine Theologie.

Studium der Theologie in Ostfriesland Doch der Gedanke habe ihn nicht mehr losgelassen. Er ging in sich und erkannte, dass dieser Weg der richtige für ihn sein würde. &bdquo;Gott hat einen Plan für jeden von uns", zeigt sich Som Sunwar überzeugt. Er studierte drei Jahre lang in der &bdquo;Bibel- und Missionarsschule Ostfriesland". Danach kam er nach Langenholzhausen. Sein Vertrag mit der Kirchengemeinde und dem Jugendverband &bdquo;Entschieden für Christus" gilt für 13 Monate. Was danach kommt, weiß er nicht. Bei seinem Gottvertrauen macht ihm das aber keine großen Sorgen. &bdquo;Ich weiß bloß, dass ich in Zukunft viel mit Jugendlichen arbeiten und weiter Zeugnis für Jesus Christus ablegen werde."

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