Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Polizei prüft nach neuen Bank-Einbrüchen Parallelen zu Kalletaler Tat

Jens Rademacher

  • 0
Die Volksbank in Hohenhausen. Foto: Jens Rademacher - © Jens Rademacher
Die Volksbank in Hohenhausen. Foto: Jens Rademacher (© Jens Rademacher)

Espelkamp-Frotheim/Nienstädt/Kalletal-Hohenhausen. Nach dem Einbruch in die Hohenhauser Volksbank-Filiale am 12. Januar 2020 hat es am Samstag ähnlich gelagerte Taten in der Region gegeben. Stets waren Geldautomaten von Volksbanken das Ziel.

So prüft die Polizei, ob im Espelkamper Ortsteil Frotheim dieselben Täter am Werk waren wie zwei Wochen zuvor in Kalletal. Wie berichtet, hatten Unbekannte in Hohenhausen vermutlich am späten Sonntagabend die Geldautomaten der Volksbank-Filiale aufgebrochen und mehr als 100.000 Euro erbeutet. Ihnen gelang die Flucht.

Polizei Dortmund übernimmt die Ermittlungen

Weil es Zusammenhänge mit weiteren Taten geben könnte, hat die lippische Polizei die Ermittlungen inzwischen ans Polizeipräsidium Dortmund abgegeben. Die Dortmunder Polizei wollte sich auf LZ-Anfrage nicht weiter dazu äußern.

Am Sonntag wurde in Frotheim einer der mutmaßlichen Einbrecher nach einer Verfolgungsjagd gefasst. Der 51-jährige Mann sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft, bestätigte Ralf Steinmeyer, Pressesprecher der Polizei Minden-Lübbecke, der LZ. Routinemäßig werde nun überprüft, ob die Einbrecher von Frotheim auch für andere Vorfälle in Frage kommen. „Wir gehen davon aus, dass die Täter nicht zum ersten Mal zugeschlagen haben“, sagte Steinmeyer. Zumal die niedersächsische Polizei eine weitere Tat mit gleichem Vorgehen ebenfalls vom selben Abend meldet.

Ist eine deutschlandweit agierende Bande am Werk?

Nach Angaben von Lars Ridderbusch von der lippischen Polizei ist die Vorgehensweise in Frotheim und in Hohenhausen ähnlich. Dass es sich um eine deutschlandweit agierende Bande handelt, wollte Ridderbusch nicht ausschließen.In Frotheim waren am frühen Sonntagmorgen vermutlich mehrere Täter über das Dach in die Bank eingedrungen und brachen den Geldautomaten auf. Dabei lösten sie unbestätigten Angaben zufolge einen stillen Alarm aus.

Die Mitarbeiterin eines Wachdienstes rückte gegen 4 Uhr morgens an, entdeckte laut Polizei ein offenstehendes Fenster und sah den Mann in einem Mercedes vom Tatort flüchten. Sie nahm die Verfolgung auf und wählte den Notruf. Die Polizei stoppte den Mercedes und nahm den 51-Jährigen fest, der aus dem Rheinland stammt. Den anderen Tätern – sofern es sie gab – gelang die Flucht. Dabei verloren sie Bargeld, das die Polizei vom Bürgersteig aufsammelte.

Auch nahe Bückeburg ist eine Volksbank das Ziel

Nur wenige Stunden zuvor waren in derselben Nacht Einbrecher gegen 1 Uhr in eine Volksbank-Filiale im Ort Nienstädt zwischen Bückeburg und Stadthagen eingebrochen – „in akrobatischer Weise“, wie die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg feststellt. Die Täter kletterten "gekonnt" über eine Hauswand in die obere Etage des Gebäudes und stiegen über ein Fenster in die Bank ein. Dabei lösten sie – wie in den anderen Fällen – einen Alarm aus. Auch in Nienstädt machten sie sich an den Geldautomaten. Dass sie die Sicherheitsanlage zerstört hatten, verhinderte nicht, dass die Polizei anrückte. Dennoch gelang den Tätern die Flucht durch eine Tür. Die niedersächsische Polizei vermutet einen Zusammenhang mit der Tat in Frotheim.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommunalwahl-Abo

Angebot zur Kommunalwahl

5 Wochen Lippische Landes-Zeitung lesen -
gedruckt UND digital!

Jetzt bestellen
Kommunalwahl-Abo