Kalletal-Kalldorf. Der Kalldorfer Brunnen steht zum Verkauf. Nachdem vor sechs Jahren Ehemann und Bruder starben, zieht Inhaberin Sabine Jungmann die Reißleine: Das Arbeitspensum sei für sie kaum noch zu schaffen, dazu die Corona-Pandemie. Es wird zu viel. Schwerzen Herzens will sie sich daher von dem Betrieb trennen, der seit knapp 100 Jahren in Familienbesitz ist. 1882 wurde die Kalldorfer Traditionsgaststätte am heutigen Meyra-Ring gegründet, 1927 übernahm die Schwiegermutter von Heinz Jungmann den Betrieb, der die Gaststätte mit seiner Ehefrau übernahm und anschließend an Tochter Sabine Jungmann weitergab. Seitdem sind Gastronomie und Hotel geöffnet, nur die Corona-Pandemie führte zu Ausfällen. Bekannt ist der Kalldorfer Brunnen für seine gutbürgerliche Küche, seit Jahrzehnten wurde und wird im Restaurant geschlemmt, an der Theke geklönt und in den großen Sälen gefeiert. Beliebt, erzählt die Inhaberin, ist auch die hauseigene Kegelbahn, etliche Vereine oder auch Gruppen kommen bereits seit 50 Jahren. Ihnen allen zuliebe hofft sie, dass der potenzielle Käufer die Gasstätte weiterführen will, um einen Treffpunkt für die Kalldorfer Gemeinschaft zu erhalten. Stammt die Kegelbahn aus den 1970er Jahren, so wurde in den 90er Jahren der Hotelbetrieb erweitert. Aktuell bietet der Kalldorfer Brunnen sechs modern ausgestattete Doppel- und vier Einzelzimmer an. Die Gastronomiefläche erstreckt sich über rund 440 Quadratmeter mit Restaurant und großzügigen Veranstaltungsräumen. Das Grundstück verfügt über gut 1300 Quadratmeter und bietet damit ausreichend Fläche für einen gemütlichen Biergarten. Viel Platz, den Inhaberin Sabine Jungmann mit ihrem vierköpfigen Team derzeit noch bewirtschaft und hofft, in gute Hände abzugeben. Ein Makler soll ihr bei dem Verkauf der Immobilie helfen, der weitere Infos auf den gängigen Portalen anbietet.