Neue Pächter im Heidelbecker Schlosskrug

Kalletal-Heidelbeck. Der Heidelbecker Schlosskrug hat seinen ganz eigenen Charme: Dunkles Holz dominiert im Inneren der Kneipe, die über eine große Theke verfügt. Die Metall-Lampen hängen tief über den Tischen. Der Clown an einer Uhr am Eingang pfeift zu jeder vollen Stunde. Optisch hat sich also nichts verändert in der urigen Gaststätte, zum Jahreswechsel haben allerdings neue Pächter das Lokal übernommen.

Wolfgang Korf wollte den Schlosskrug schon seit Jahren verkaufen . Aber einen Nachfolger zu finden, gestaltete sich schwierig. Immerhin gehören zu dem Objekt von 1257 neben der Kneipe, ein Restaurant, ein großer Saal, ein Biergarten und mehrere Zimmer für Übernachtungen. Das gesamte Grundstück verfügt über 3100 Quadratmeter. "Mindestens 50 Bewerber waren hier. Viele haben mir Hoffnungen gemacht, aber letztlich scheiterte es an den Finanzen", blickt der ehemalige Wirt zurück.

Stammkunde übernimmt Dann meldete sich im Frühsommer 2022 Jens Brakhage, ein Stammkunde aus Rinteln, der für die Redaktion nicht zu erreichen war. Er habe das ehemalige Heidelbecker Schloss kaufen wollen, einzige Bedingung: ein geeigneter Pächter. Den fand er mit Daniel Scott aus Hannover. Er ist neuer Geschäftsführer des Schlosskrugs und Koch. "Ich habe vor 20 Jahren in der Systemgastronomie gelernt und bin vor acht Jahren in die Küche gewechselt, habe verschiedene kennengelernt. Bislang war ich aber immer angestellt."

Zusammen mit seiner Frau Katharina Thamm, die gelernte Hotel- und Restaurantfachfrau ist, wollte er sich schon immer selbstständig machen. Dann habe sie die Anzeige der Gaststätte gesehen und "sich darin verliebt". Zusammen mit ihrer Mutter Kathleen Popp-Richwald, die vor 35 Jahren das Kellnern gelernt habe, seither aber im Einzelhandel gearbeitet habe und in Rinteln lebt, und deren Mann Chris Richwald, der quasi als Hausmeister fungieren wird, haben sie eine Unternehmergesellschaft gegründet.

Viele Stammgäste Alle vier seien noch dabei, sich einzuleben. Dabei bekommen sie Unterstützung von Familie Korf, die nebenan wohnt und den Krug in der dritten Generation führte. Die neuen Pächter wollen nicht viel verändern, "nur einen eigenen Touch reinbringen", sagt Scott. Denn bis zuletzt sei der Laden gut gelaufen. "Wir haben ein großes Stammpublikum aus 30 Kilometern Umgebung", sagt Korf. Motorradfahrer seien aufgrund der kurvenreichen Straßen in der Nähe zu einer Hauptzielgruppe geworden . "Sobald schönes Wetter ist, geht es hier los. Und die wollen gerne nachmittags etwas essen. Das Besondere bei uns ist, dass die Küche durchgehend auf hat", erklärt der Ex-Wirt.

In den Ferien seien auch viele Holländer seine Gäste gewesen. Für Messegäste und Monteure wollen die neuen Betreiber auch die Appartements modernisieren. Hinzu kommen kleine Stammtische in der Kneipe. Auch Wandergruppen hätten sich schon angemeldet. "Das wird immer mehr - auch durch den Waldbaden-Pfad - ist aber noch ausbaufähig", so Korf. An Feiertagen sei immer viel los gewesen. Darum sagt Scott: "Wir sind bislang sehr zufrieden. Es geht in die richtige Richtung, obwohl noch viel zu tun ist - aber wir sind mit Herz dabei." Das ist auch das Personal, das die Pächter übernommen und zusätzlich neu eingestellt hat.

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