Die „Teimeristen“ nehmen die Besucher in Bavenhausen mit nach Bali

Kalletal-Bavenhausen. Mit der &bdquo;M.S. Teimer“ sind die Bavenhausener am Wochenende in hohe See gestochen. Die Fahrt &bdquo; Einmal Bali und zurück “ erwies sich als reichlich turbulent. Seemannslieder wie &bdquo;I Am Sailing“ oder &bdquo;Drunken Sailor“ stimmten rund 170 Gäste auf die bunte Fahrt ein. Die 2015 gegründete Schauspielgruppe &bdquo;Teimeristen“ hat mit der viel belachten Kreuzfahrtkomödie &bdquo;Einmal Bali und zurück“ von Bernd Sperling auf der Bühne der ausverkauften Turnhalle der Grundschule Bavenhausen eine umjubelte Premiere gefeiert. Die zehn Schauspieler beherrschten ihre Rollen ausdrucksstark und in gutem Spielfluss. Mancher Hänger oder Versprecher sorgte bei der Premiere für zusätzlichen Humor. Die Handlung der Boulevardkomödie in zwei Akten mit ihren witzigen Figuren und Dialogen sorgte für viel Spaß.

Die drei Kegelschwestern vom Club &bdquo;Einer steht immer“ Mechthild, Trude und Edelgard, die Sabrina Degutsch, Antje Stock und Sabine Arning köstlich in Szene setzten, poltern mit ihren Rollkoffern aus dem Publikum auf die Bühne und nehmen die Gäste mit auf eine Kreuzfahrt voller Überraschungen. Edelgards Schwerhörigkeit sorgte immer wieder für Lacher. Statt &bdquo;An Bord ist ein Kapitän der alten Schule“, versteht sie: &bdquo;An Bord sind nur noch Schwule“. Das fidele Witwentrio hofft während der Fahrt natürlich auf Männerbekanntschaften, die beim hohen Alkoholkonsum nicht zu kurz kommen. Dank ihrer Lebenserfahrung wissen sie: &bdquo;Nicht jeder Mann ist was für eine Nacht, bei manchen reichen schon fünf Minuten.“

Frauen brillieren in Männerrollen Das Schiffspersonal erwartet die längst überfällige Frühpensionierung von Kapitän Ludwig von Ballheimer, den Gerd Korf beeindruckend verkörperte. Seine Vorliebe für Frauen und Champagner wird ihm wieder mal zum Verhängnis. Als waschechter Schwabe in entsprechender Mundart stand ihm Peter Wacker zur Seite, der die Rolle des 1. Offiziers charmant auf die Bühne brachte. Als genervter Barkeeper Roger überzeugte authentisch Sabine Tiemann in der Männerrolle.

Ebenso brillierte Claudia Meßner in der Männerrolle Gernot Hübner, seines Zeichens Gatte von Sabine (Nicole Ohr), die sogleich mit dem Kapitän fremdgeht. Die beiden führen eine moderne Ehe. Gernot, der seine Gattin vermisst, weiß nicht, wo und was sie gerade treibt. Zwischen Eifersucht und eigenem Seitensprung mit Schiffsärztin Dr. Ilse Zapf (Tatjana Dietrich) tarierte Meßner die Rolle gekonnt aus.

Ralf Ohr inszenierte die witzigste Figur des Stücks. Als Siggi aus Kreuzberg in Berliner Schnauze mutiert er vom ungeliebten Landstreicher, der die Fahrt einer Tombola verdankt, zum umschwärmten Ersatzkapitän und späteren Geheimermittler der Rederei. Bei einer Rettungsübung vergnügt sich der Kapitän im Rettungsboot mit Sabine. Sie werden zu Wasser gelassen und kommen abhanden. Panik an Bord eines führungslosen Kreuzfahrtschiffes muss unter allen Umständen vermieden werden.

Unterstützung aus Hohenhausen So lassen sich der 1. Offizier und seine rechte Hand, Barkeeper Roger, eine Lösung für die unglückliche Situation einfallen. Kurzerhand wird den Passagieren der Berliner Landstreicher Siggi als Kapitän untergejubelt, der seinen Auftritt nicht nur genießt und geschäftstüchtig ausnutzt, sondern durch eigenmächtige Übertreibungen für viel Chaos auf dem Dampfer sorgt. Als der echte Kapitän an Bord zurückkommt, ist der Wahnsinn perfekt.

Bei der gelungenen Inszenierung des Stückes mit seinen zahlreichen Rollen haben die Bavenhausener Unterstützung aus Hohenhausen erhalten. Der Theaterverein Hohenhausen ergänzte fehlende Rollen und half bei den Kulissen aus. Gerd Korf, Peter Wacker, Regisseurin Iris Schön und Souffleuse Marion Korf wirkten gerne mit. Laura Stock war für die Grafik verantwortlich und das Bühnenbild der Columbus Bar war einladend und detailgetreu. Als besonders einfallsreicher Gag schiffte das vermisste Rettungsboot samt Kapitän und Sabine als Liebespaar in Champagnerlaune durch den Zuschauerraum.

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