Unfallstelle „Elend“: Wie diese neuen Schilder an der B238 in Kalletal Leben retten können

Kalletal-Bavenhausen. Immer wieder gibt es im Bereich Elend auf der Bundesstraße 238 bei Bavenhausen Unfälle. Die Zahlen sind erschreckend. Diesen Monat wurden der LZ schon zwei Unfälle gemeldet, zuletzt hat sich einer am Sonntag, 18. August, ereignet . Beteiligt war daran auch ein Motorradfahrer. Weil das nicht selten an der sogenannten Unfallhäufungslinie vorkommt, hat Straßen NRW nun auf Empfehlung der Unfallkommission Anpralldämpfer in den Kurven installiert. Sie sollen Zweiradfahrer beim Sturz schützen und die Sichtbarkeit der Kurve erhöhen. Es sind weitere Maßnahmen geplant.

Zur Unfallkommission gehören neben Straßen NRW als zuständiger Straßenbaulastträger, die Polizei und die Verkehrsbehörde des Kreises Lippe. Zusammen analysieren sie Zusammenhänge zwischen dem Unfallgeschehen und baulichen und/oder verkehrlichen Gegebenheiten, um darauf abgestimmte und angemessene Maßnahmen in die Wege zu leiten. Diese sollen die Zahl der Unfälle reduzieren und die Unfallfolgen milden, heißt es von der Kreis-Pressestelle.

Abnehmender Verkehr Laut der Verkehrszählung von 2021 fahren täglich rund 5086 Fahrzeuge auf der B 238 bei Bavenhausen, davon 372 Lkws und 106 Krafträder. Der Verkehr auf der Bundesstraße sinkt: 2015 seien noch 5613 Fahrzeuge und 2010 6462 Fahrzeuge unterwegs gewesen.

Das macht sich bei den Unfällen allerdings nicht bemerkbar: Der Bereich Elend war laut Polizei in den Jahren 2014, 2020, 2021 und 2022 eine Unfallhäufungslinie. In den vergangenen zehn Jahren habe es zwischen Bavenhausen und Hohenhausen 71 Verkehrsunfälle gegeben, davon 27 mit einfachem Sachschaden und 44 mit schwerem Sachschaden, Fluchten oder Verletzten. Bei zehn Unfällen seien Motorräder beteiligt gewesen. In neun dieser Fälle habe der Unfallverursacher die Kontrolle über das Zweirad verloren, ohne dass ein anderer Verkehrsteilnehmer dazu beigetragen habe. Insgesamt seien 31 Personen bei den Unfällen leicht und acht schwer verletzt worden.

Spezielle Leittafeln Bereits 2014 sei der Fahrbahnbelag laut Straßen NRW wegen Griffigkeitsdefiziten abgefräst worden und 2015 wurde die Fahrbahndecke sogar komplett erneuert, um die Griffigkeit zu gewährleisten. 2021 sei diese erneut vor Ort überprüft und nachgewiesen worden. 2022 wollte die Polizei die Erkennbarkeit des Kurvenverlaufs verbessern. Daher wurden zwei zusätzliche Leitpfosten aufgestellt, teilt Polizei-Sprecherin Nina Ehm mit. Im Mai vergangenen Jahres habe die Kommission dann beschlossen, die Anpralldämpfer unter den Richtungstafeln (rot-weiße Pfeile) anzubringen.

Dabei handelt es sich um spezielle Kunststoff-Kurvenleittafeln, die &bdquo;zur maßgeblichen Vermeidung und Verringerung von Verletzungen bei Zweiradunfällen entwickelt worden sind“, heißt es von Straßen NRW. Sie bestünden aus schlagfestem und splitterarmen Kunststoff, seien zudem flexibel und würden über abgerundete Ecken verfügen. &bdquo;Straßen NRW“-Sprecher Florian Wild teilt mit, dass es diese Dämpfer seit 2018 gebe, sie aber erst seit diesem Jahr eingesetzt würden. Straßen NRW will sie nicht nur am Elend, sondern auch in weiteren Bereichen aufstellen.

&bdquo;Aktuell werden noch die Querneigungen der Straße gemessen und ein möglicher Querneigungswechsel überprüft“, heißt es von Straßen NRW. War auch eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde Thema? &bdquo;Eine weitere Herabsetzung ist nach Analyse des Unfallgeschehens derzeit nicht notwendig und vorgesehen“, heißt es vom Kreis Lippe. Der Bereich stehe aber weiter unter Beobachtung.

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