Bürgermeister und Anwohner fordern Leitplanke für Kurve am Kalletaler „Elend“

Kalletal-Bavenhausen. Nicht nur Schutz für die Motorradfahrer, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer - das wünscht sich Kalletals Bürgermeister Mario Hecker. Wie berichtet , befinden sich seit Kurzem in zwei Kurven an der Bundesstraße 238 im Bereich &bdquo;Elend“ Anpralldämpfer an den Richtungstafeln (rot-weiße Pfeile), die dazu beitragen sollen, Verletzungen zu verhindern oder zu verringern. Denn dort gibt es regelmäßig Unfälle: 71 in den vergangenen zehn Jahren. Hecker setzt sich nun dafür ein, dass eine Leitplanke im Inneren der Kurve installiert wird, die sich näher in Richtung Hohenhausen befindet, um die Gefahr für die Nutzer des angrenzenden Geh- und Radwegs zu verringern.

Dafür habe der Bürgermeister einen entsprechenden Brief diese Woche persönlich an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer bei einem Termin in Gütersloh übergeben. Darin heißt es: &bdquo;Immer wieder kommt es auf der Bundesstraße zu Unfällen, bei denen überwiegend Pkw, aber auch Motorräder die kurvige Situation ihrer Fahrgeschwindigkeit nicht anpassen, sie ins Schlingern geraten, die steile Böschung herunterfahren und auf dem Geh- und Radweg landen.“ Erst Anfang August passierte genau das: Ein Auto lag mit dem Dach auf dem Weg. Hecker geht davon aus, dass nicht einmal alle Unfälle in die Statistik eingeflossen sind.

&bdquo;Bis dato ist glücklicherweise noch nicht der schlimmste Fall eingetreten, dass eines der Fahrzeuge einen Nutzer des Geh- und Radwegs getroffen hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass das in Zukunft geschieht, ist aus meiner Sicht allerdings sehr hoch“, meint Hecker. Denn die Nutzung der Verbindung für Fußgänger und Radfahrer von Kalletal und Lemgo steige - auch durch E-Bikes und Lastenräder.

&bdquo;Leitplanke birgt auch Gefahren“ Der zuständige Straßenbaulastträger, Straßen.NRW, weist auf Nachfrage auf die potenzielle Gefahr einer Leitplanke an dieser Stelle hin: Fahrzeuge, die dagegen prallen, könnten durch einen Rückstoß mit dem Gegenverkehr kollidieren. In der Unfallkommission, die solche Unfallhäufungsstellen analysiert und sich Gegenmaßnahmen überlegt, seien Leitplanken daher bisher kein Thema gewesen. Straßen.NRW-Sprecherin Maximiliane Plöger weist außerdem darauf hin, dass diese dann auch einen Unterfahrschutz für die Motorradfahrer bräuchte, die dort vermehrt unterwegs seien. Ziel sei es darüber hinaus ja nicht, dass Fahrzeuge in der Leitplanke landen, sondern die Kurve besser sichtbar zu machen, damit es erst gar nicht dazu komme.

Hecker findet die Argumente nicht nachvollziehbar. Sie würden eine Installation von Leitplanken grundsätzlich infrage stellen. Und er bekommt Unterstützung: Auch ein Anwohner, der anonym bleiben möchte, meldet sich unabhängig vom Bürgermeister bei der LZ und fordert eine Leitplanke: &bdquo;In der unteren Kurve Richtung Hohenhausen muss eine Leitplanke her, die den einschlagenden Verkehr sicher ableitet - und nicht einen Fußgänger erschlagen kann. Es ist nur eine Frage der Zeit bis etwas passiert. Eine Leitplanke kann und wird Leben retten - auch die Person(en) im Pkw.“ Er selbst gehe dort oft mit dem Hund spazieren.

Bankette schuld? Ein anderer Leser vermutet eine bauliche Ursache bei einigen der vielen Unfälle: &bdquo;In der dortigen Kurve endet die rechtsseitige Bankette zum Grünstreifen mit einem Versatz von etwa zehn Zentimetern. Aus Lemgo nach Hohenhausen fahrende Fahrzeuge schneiden regelmäßig den rechten Fahrbahnrand in der Senke und geraten leicht mit den rechten Rädern über die Bankette. Aufgrund des Absatzes verhaken die Räder und das Fahrzeug verliert die Spur.“ Die Folge sei ein Ausbrechen des Fahrzeuges nach rechts, den steilen Hang runter zum Feld. Diese Situation habe er einmal selbst beobachtet. Den Hinweis habe Straßen.NRW umgehend an die Straßenmeisterei vor Ort weitergegeben und werde dem nachgehen.

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