Kalletal-Hohenhausen. Dreieinhalb Wochen eher als geplant ist die Lemgoer Straße (B 238) im Bereich Ententeich am Dienstagmittag wieder freigegeben worden. Seit dem 23. Juni war die Hohenhauser Ortsdurchfahrt für Autofahrer gesperrt. Grund dafür war der Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage. Wie Diplom-Ingenieur Edgar Schlinkmeier von der Gemeinde Kalletal berichtet, war die Genehmigung für die Einleitung des Niederschlagswassers von der Straße in die Westerkalle ausgelaufen. Wenn das passiere, werde jedes Mal geprüft, ob noch alle Umweltauflagen erfüllt seien, die mitunter auch verschärft würden. Mit laut Straßen.NRW etwa 5100 Fahrzeugen täglich in diesem Bereich ist die B238 stark frequentiert - auch durch Schwerlastverkehr. Drei Reinigungsstufen Die Gemeinde habe die Auflage bekommen, insgesamt drei solcher Vorreinigungsstufen zu bauen. Die erste ist nun fertig und säubere das Regenwasser, das von der Bundesstraße im Bereich der ehemaligen Ziegelei Bergmann bis hin zum Ententeich abfließt. „Dabei handelt es sich um zwei unterirdische Rohre, die etwa zwölf Meter lang sind, nebeneinander und im Gefälle liegen - plus Vorschacht“, erklärt Schlinkmeier. Darin befänden sich zwei Filter. Der obere Strömungstrenner scheide Leitflüssigkeiten ab, der untere halte Grobstoffe fest. Dazu zählen vor allem Reifenabrieb, aber auch Bremsstaub, Pflanzenreste, Blütenstaub und Schwermetalle. Außerdem können sich auch andere Schadstoffe wie Streumittel, Öl oder Sand im Regenwasser befinden. 230.000 Euro Kosten Insgesamt koste die Baumaßnahme rund 230.000 Euro, die der Straßenbaulastträger Straßen.NRW übernimmt. Doch wie hat es die Firma Pockrandt Erdbau aus Extertal geschafft, so viel früher fertig zu sein als geplant? „Wir haben bei Wind und Wetter durchgezogen“, sagt Joschka Pockrandt. Schlinkmeier ergänzt: „Wir planen natürlich auch immer einen Puffer ein, falls Material doch erst später geliefert werden kann oder in diesem Fall eine Gasleitung, die entlang der Straße verläuft, umgelegt hätte werden müssen.“ Das sei jedoch nicht notwendig gewesen und so brauchten die Arbeiter keinen Puffer. So seien die Schächte bereits am Montag abgenommen worden. Und die letzten Umleitungsschilder werden am Mittwoch weggenommen. Wenn Straßen NRW wie angekündigt wirklich im kommenden Jahr die Hohenhauser Ortsdurchfahrt saniert, sollen die anderen beiden Niederschlagswasserbehandlungsanlagen in einem Rutsch mitgemacht werden. Ansonsten würden die unterirdischen Bauwerke erst in zwei bis drei Jahren kommen, so Schlinkmeier. Bürgermeister Mario Hecker lobte alle Beteiligten: „Oft sehen die Menschen nur das Schlechte, aber hier hat alles gut funktioniert. Wir sind eher fertig geworden - obwohl es in den vergangenen Wochen teilweise geschüttet hat, aber auch mal 38 Grad hatte. Dafür sagt die Gemeinde: Dankeschön.“ Denn Autofahrer mussten einen ganz schönen Umweg aufgrund der Sperrung auf sich nehmen. Als kleine Aufmerksamkeit hatte er für die Arbeiter einen Korb mit alkoholfreien Getränken mitgebracht.