Kalletal/Gelsenkirchen. Ewa Hermann von der Gemeinde Kalletal ist mit „Goldenem Kanaldeckel“ für nachhaltige, klimaangepasste Stadtplanung im ländlichen Raum ausgezeichnet worden. „Im Januar 2011 durfte ich als damaliger Mitarbeiter der Gemeinde Dörentrup die gleiche Auszeichnung entgegennehmen“, schreibt der Kalletaler Bürgermeister Mario Hecker. „13 Jahre später ist es mir eine besondere Freude, dass auch unserer Fachbereichsleiterin Ewa Hermann diese Auszeichnung zuteil wurde.“
Zum 17. Mal hat das Institut für Unterirdische Infrastruktur (IKT) den „Goldenen Kanaldeckel“ verliehen. Dieses Jahr gehen die drei Trophäen nach Göttingen, Magdeburg und eben nach Kalletal. Ziel dieser Auszeichnung ist es laut einer Pressemitteilung, die Bedeutung der Kanalisation als grundlegende Infrastruktur für unser Leben ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. „Denn nur wenige Menschen wissen, welcher Schatz unter den Straßen unserer Städte liegt.“
Preis in Gelsenkirchen übergeben
Übergeben wurden die Preise vor großem Publikum auf dem IKT-Kongress „Agenda Stadtentwässerung 2035“ in Gelsenkirchen. Die Laudationes auf die Preisträger hielt Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Günthert.
Starkregen, Überschwemmungen, Klimaanpassung, Stadtplanung, wassersensible Freiraumplanung, blau-grüne Infrastruktur, Versickerung, Rigolensystem, Umweltbildung, Entsiegelung, Hitzeplan, Kühlung, Verdunstungskälte. Das sind die Schlagwörter des Projektes „Klimapark am Schulzentrum in Kalletal-Hohenhausen“. Für die Idee dieses Projektes, „weil es für die Menschen gedacht ist“, wie es der Laudator von der Universität der Bundeswehr München zusammenfasste, ging die Auszeichnung nach Kalletal.
2000 Quadratmeter Fläche entsiegelt
Wie anderswo auch in Deutschland, seien Schulhöfe in Kalletal vielfach immer noch versiegelt. Regenwasser würde meist in die Kanalisation abgeleitet, so Günthert. Genau hier setze das Projekt von Ewa Hermann an. Sie habe mit ihrem Team um Ute Seidemann und der Unterstützung von Rat und Verwaltung den Hof des Schulzentrums ihrer Gemeinde komplett umgestaltet. Dafür entsiegelte sie eine Fläche von 2000 Quadratmeter und errichtete stattdessen einen „Klimapark“. Ein naturnah bepflanzter, mäandrierender Gewässerlauf wurde angelegt, mit Kies und einem Rigolensystem. So entstand eine Retentionsfläche, die zudem mit Holzstegen, Natursteinen und Sitzblöcken attraktiv gestaltet sei.