Kalletal. Insgesamt 13 Windkraftanlagen, drei Biomasse-Blockheizkraftwerke, drei Wasserkraftwerke und 791 Photovoltaikanlagen erzeugten in der Gemeinde Kalletal im vergangenen Jahr 80,8 Megawattstunden (MWh) Strom. Davon wurden 80,2 MWh ins Netz eingespeist, der verbleibende Teil diente dem Eigenverbrauch.
Das geht aus dem Energiebericht 2024 hervor, den die Stadtwerke Lippe-Weser der Gemeinde Kalletal übermittelt haben.
115 neue Photovoltaik-Anlagen
„115 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von etwa 1450 Kilowatt-Peak sind im Jahr 2024 neu hinzugekommen. Zusätzlich sind 15 Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen in der Statistik aufgeführt, die 0,88 MWh erzeugt haben“, erklärt die Gemeinde in einer Pressemitteilung. Am 1. Januar 2015 habe die installierte Leistung der Erneuerbare-Energien-Gesetz-Anlagen bei 11.250 Kilowatt (KW) gelegen. Jetzt sind es 30.760 KW.
„In Kalletal wird ein deutlicher Beitrag zur Energiewende geleistet. Gleichzeitig profitiert die Kommune durch zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen im oberen sechsstelligen Bereich“, stellt Bürgermeister Mario Hecker in der Mitteilung fest - und fügt hinzu: „Damit kann man dann auch Schulstandorte und Kindergärten in unseren Dörfern langfristig sichern.“
Das Wasserstoffprojekt mit dem Kreis Herford sei daher auch aus gutem Grund bereits im Jahr 2022 in die strategische Ausrichtung aufgenommen worden, „denn es bietet wirtschaftlich eine hervorragende Perspektive für den Wirtschaftsstandort Kalletal“, erklärt der Bürgermeister. Zudem falle bei der Produktion von Wasserstoff, der sogenannten Elektrolyse, Abwärme an. Diese wolle man im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung nach Möglichkeit für ein Nahwärmenetz im angrenzenden Siedlungsbereich nutzen. Auch erste Gespräche für die Option eines Energiespeicherparks würden geführt.
Netto-Exporteur von Strom
„Insgesamt stammen 80,8 MWh dezentral eingespeister Strom aus erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Das entspricht 233 Prozent der Gesamtabgabe in Höhe von 34,7 MWh. Im Jahr 2022 waren es 203 Prozent. Die Gemeinde Kalletal ist also bereits heute - zumindest relativ gesehen – Netto-Exporteur von Strom in erheblichem Umfang“, zeigt sich Hecker zufrieden.
Der dritte und letzte Bauabschnitt von der Straße „Auf dem Bruche“ bis zum Übergabepunkt des Windparks Möllenberg als Gesamtprojekt der Mittelspannungsverkabelung der 30/10-kV-Freileitungsstrecke zwischen den Umspannwerken in Hohenhausen und Kalldorf als Doppelkabel wurde im Jahr 2024 begonnen und soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.
„Nach Fertigstellung der gesamten Freileitungsverkabelung ist künftig die gesamte Strecke zwischen Kalldorf und Hohenhausen eine 30-kV-Doppelleitung. Die Mittelspannungstrasse zwischen dem Übergabepunkt des Windparks Möllenberg und Umspannwerk Kalldorf wurde bereits im Jahr 2018 durch die Stadtwerke Lippe-Weser Service verkabelt“, erklärt die Gemeinde abschließend.