Lüdenhausener Schützen blicken auf 125 Jahre Vereinsgeschichte

Kalletal-Lüdenhausen. Das Dorfgemeinschaftshaus in Lüdenhausen war am Samstag festlich hergerichtet, als eine große Anzahl Damen, meist in eleganter langer Robe, und Herren, allesamt in schwarzer Uniform und mit weißer Mütze, eintrafen. Der Schützenverein Lüdenhausen hatte zur Feier des 125-jährigen Jubiläums geladen, und viele der gegenwärtig rund 420 Mitglieder folgten der Einladung sehr gerne.

In dem stilvoll dekorierten Saal gab alleine schon das Bild der Uniformierten und ihrer Damen einen würdigen Eindruck, dazu waren verschiedene Ehrengäste anwesend. Der 1. Vorsitzende Matthias Seidens gab nach seiner Begrüßung einen Rückblick auf die Geschichte des Vereins, der, wie er sagte, nicht wie zahlreiche andere Schützenvereine aus der Verteidigung ihrer Dörfer und Städte entstanden war.

Verein geht es ums Dorfleben Zwar sei das Tragen von Uniformen, militärähnlichen Ritualen und das Schießen an das Soldatentum angelehnt, doch ging es dem Verein immer eher um die Wahrung von Tradition, dem Zusammentreffen von Jung und Alt und die Unterstützung eines intakten Dorflebens. &bdquo;Umso schöner, dass wir nun hier am Tisch mit drei Obersten aus verschiedenen Generationen vertreten sind,“ sagte er.

Mit ihm um das Mikrofon versammelt standen dort der amtierende Oberst Lars Brakhage, der dieses Amt 2022 übernahm. Dabei auch Andreas Becker, der von 2012 bis 2022 Oberst gewesen war sowie Ehrenoberst Erhard Hetmeier, der bis zum Jahr 2012 Oberst war und dieses Amt 30 Jahre lang bekleidete. Andreas Becker übernahm den Rückblick auf die Zeit ab 1900, als der Verein gegründet wurde. Damals hatte er noch drei Kompanien. Die 4. Kompanie, nämlich die Damenkompanie, wurde 1979 gegründet und zeigt engagierten Einsatz beim Schmücken des Festzeltes, dem Binden von Girlanden und beim Marschieren während des Festumzugs. Schon im Jahr 1900 konnte man das erste Schützenfest feiern.

Geschossen wurde mit scharfer Munition In den Folgejahren steckte der Verein noch in den Kinderschuhen, so dass das Königsschießen am Anwesen von August Schnormeier stattfand. Dort war ein tiefer Hohlweg und an seinem Ende oben zum Kleeweg war die Zielscheibe aufgebaut. Geschossen wurde mit einem richtigen Militärkarabiner und scharfer Munition, was später jedoch von der Polizei verboten wurde. In späteren Jahren ging man zum Kleinkaliberschießen über, das im Vereinslokal von Heinrich Krooß abgehalten wurde. Heutzutage findet das Schießen auf der Schießbahn im Dorfgemeinschaftshaus statt. Seit 1999 sorgt eine Jugendabteilung für den weiteren Bestand des Vereins.

Zu einem ganz besonderen Akt rief Oberst Lars Brakhage das amtierende Königspaar Dirk Detering und Ulrike Grote vors Publikum, denn &bdquo;die alte Königskette ist voll.“ Voll mit den Plaketten der bisherigen Könige, und so wurde Abhilfe geschaffen. Eine neue Kette wurde dem König umgelegt, die alte soll aufgearbeitet und dann in einer Vereinsvitrine ausgestellt werden. Viele Grußworte schlossen sich an, dann ging die Feier in den geselligen Teil über.

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