Blomberg. Phoenix Contact möchte Autofahrern elektrisch angetriebene Wagen schmackhaft machen. Das Blomberger Unternehmen hat deshalb Außendienstmitarbeiter Jens Eickelmann mit einem BMW i3 ausgestattet.
Im Kreisgebiet gibt es derzeit nur eine kleine Auswahl an Elektro-Tankstellen.
- Alternative Fahrzeugtechnologie Wittekindstraße 40, 32758 Detmold
- Claus-Dieter Schnare Schumannstrasse 6, 32756 Detmold
- Hermann Hache GmbH & Co.KG Auf den Kreuzen 12-14, 32825 Blomberg
Wer auf deutschen Straßen mit einem Elektroauto unterwegs ist, erntet nicht selten Spott. Kein Wunder - Vorurteile gegen die mit Strom betriebenen Fahrzeuge gibt es viele. Weite Strecken oder Fahrspaß? Mit einem Elektroauto unmöglich, denken die meisten Besitzer eines Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor. Phoenix Contact möchte zum Umdenken anregen und hat jetzt einen Außendienstmitarbeiter mit einem elektrischen Dienstwagen ausgestattet.
Bereits im Januar 2013 wurde die Tochtergesellschaft Phoenix Contact E-Mobility gegründet, die speziell Lösungen in der Elektromobilität entwickelt. Dazu gehören hauptsächlich Ladestecksysteme und Ladesteuerungen für das Aufladen von elektrischen Autos wie den BMW i3.
Mit einem solchen BMW wurde nun Jens Eickelmann ausgestattet. Er ist Mitarbeiter in der Tochtergesellschaft und berät Unternehmen, die auf die umweltfreundlichere Antriebstechnik umrüsten und ihren Fuhrpark um Fahrzeuge mit Elektromotor erweitern möchten. An dem neuen Dienstwagen, den der Diplomingenieur auch für private Fahrten nutzen wird, zeigt er den Unternehmen, wie die Ladesysteme funktionieren.
Die Batterie des Elektrofahrzeuges kann wahlweise mit Wechselstrom oder - in Verbindung mit einem speziellen Stecker von Phoenix Contact - mit Gleichstrom aufgeladen werden. "Mit bis zu 50 Kilowatt pro Stunde ist die Batterie innerhalb von nur 20 Minuten zu 80 Prozent geladen", erklärt Eickelmann. Neben dem Schnelllademodus gibt es noch weitere Modi. Beim "Ökonomischen Laden" startet die Station den Ladevorgang erst in der Nacht. Dann ist der Strompreis besonders niedrig.
"Die Anschaffungskosten eines BMW i3 sind im Vergleich zu klassischen Autos relativ hoch", räumt Eickelmann ein. Etwa 40.000 Euro müsse man zurzeit für das Modell mit integriertem Reserve-Verbrennungsmotor zahlen. "Die Kosten pro gefahrene Kilometer sind hingegen deutlich niedriger", so Eickelmann, der nach eigener Aussage für 100 Kilometer weniger als drei Euro bezahlt.
Die Technik zur Steuerung der Ladestation ist in das Heimnetzwerk integriert und kann sogar unterwegs mit dem Smartphone per App kontrolliert werden. Ist der BMW voll aufgeladen, sind Reichweiten von 150 Kilometern bei vorausschauender Fahrweise kein Problem. "Aber das macht das Auto schon fast von ganz allein", schwärmt Eickelmann. "Manuelles Bremsen ist in den meisten Situationen nicht nötig, das macht der i3, sobald man den Fuß vom Gaspedal nimmt." Die Energie, die beim Bremsen entsteht, werde zwischengespeichert und anschließend zum Anfahren genutzt.
Erste Langstreckentests haben den Mitarbeiter überzeugt. Mit dem elektrischen Auto hat er bereits 1400 Kilometer zurückgelegt. Für Reisen mit der Familie ins ferne Ausland, sagt er, würde er dennoch wieder auf ein klassisches Auto zurückgreifen.