Lemgo/Detmold. Die Klinik für Plastische-, Ästhetische und Handchirurgie zieht am 1. Oktober von Lemgo nach Detmold um. Für Chefarzt Dr. Janos Hankiss eine "große Verbesserung".
Die jetzige Station in Lemgo (25 Betten) wird dann frei für internistische Patienten. Denn: In Lemgo war es vergangenen Winter oft recht eng, berichtet der medizinische Geschäftsführer Dr. Helmut Middecke. Insbesondere für Patienten der Onkologie, Geriatrie, Neurologie oder Lungenheilkunde sei es zuweilen "unzumutbar" gewesen. "Wir mussten handeln und die konservativen Fächer stärken. Vom 1. Oktober an steht die Station nun für diese Patienten frei." Middecke sieht ein weiteres großes Plus in dem Umzug, für den zwei ältere Abteilungen im Detmolder Südflügel renoviert werden: "Die Nähe zur Unfallchirurgie ist für die Patienten mit Handverletzungen, mit chronischen Wunden oder Dekubitus (Wundliegen, Anm. d. Red.) sehr sinnvoll." Denn die Klinik für plastische Chirurgie biete bei weitem nicht nur "Schönheits-OPs" an, wie er oft höre. Es gehe um Versorgung schwerer Narben, etwa nach chirurgischen Maßnahmen zur Bekämpfung des krankhaften Übergewichtes, oder auch um Implantate aus medizinischen Gründen. "In Detmold sind wie besser vernetzt, haben kürzere Wege", so Middecke.
Seit zehn Jahren ist Dr. Janos Hankiss nun Chefarzt. Er weiß, dass der Umzug nicht nur für Hurra-Rufe in Lemgo sorgen wird. "Das wird vielen hier weh tun, hat die Klinik doch eine gewisse Tradition für Lemgo." Dr. Hankiss erinnert an die Gründerjahre: Dr. Neubauer hatte die Klinik gegründet, als sich zur Blüte der Küchenmöbel-Industrie die Handverletzung der Arbeiter häuften. Aber: "Die Klinik wird insgesamt gewinnen. Die Station wird aufgewertet, wir haben zum Beispiel 13 statt fünf OP-Säle."
1200 stationäre und 700 ambulante Patienten versorgt die Station im Jahr. Janos Hankiss und sein Team - drei Ober-, vier Assistenzärzte, Schwestern, Pfleger, Sekretariat - ziehen aber nur für einige Jahre in den Detmolder Südflügel. Wenn dort der dritte Flügel fertig ist - zurzeit diskutiert der KLG-Aufsichtsrat, wie berichtet, Zeitplan und Finanzierung - müssen erneut die Koffer gepackt werden. Insgesamt sehen Middecke wie Hankiss "sehr gute Karten für die Zukunft". Schließlich sei die Klinik für Plastische-, Ästhetische und Handchirurgie zudem nun als eine der wenigen Kliniken im Lande berufsgenossenschaftlich zertifiziert. "Da sind wir sehr stolz drauf", sagt Hankiss. Zehn Jahre habe die Klinik daran gearbeitet, den strengen Kriterienkatalog der Berufsgenossenschaften zu erfüllen. Die BG sei nun neben den gesetzlichen und den privaten Krankenkassen ein wichtiger Kostenträger.