Lage (lz/nw). Das Hauptverfahren gegen einen 93 Jahre alten Rentner aus Lage Anklage wird vorraussichtlich Mitte Februar kommenden Jahres beginnen. Dies meldet die das Landgericht Detmold in einer Pressemitteilung. Der frühere SS-Mann ist wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 170.000 Fällen in der Zeit von Januar 1943 bis Juni 1944 in Auschwitz/Polen angeklagt.
Die Verteidigung hatte zunächst auf Handlungsunfähigkeit plädiert. Nachdem ein Gutachter nunmehr die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten für zwei Stunden pro Verhandlungstag festgestellt hat, hat das Landgericht Detmold mit Beschluss vom 4. Dezember die Anklage der Staatsanwaltschaft Dortmund zur Hauptverhandlung zugelassen und das Hauptverfahren vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Detmold eröffnet.
Laut Anklage soll der Mann im Januar 1942 ins Konzentrationslager Auschwitz versetzt worden sein. Zuletzt habe er den Rang eines Unterscharführers innegehabt. Als Angehöriger des SS-Totenkopfsturmbanns soll er unter anderem für die Bewachung des Stammlagers Auschwitz I zuständig gewesen sein.
Die Hauptverhandlung soll Mitte Februar beginnen. Die konkreten Verhandlungstermine stehen noch nicht fest. Verteidigt wird der Angeklagte von Rechtsanwalt Johannes Salmen aus Lage und Rechtsanwalt Andreas Scharmer aus Detmold.