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Handwerker drohen Kammer mit Klage

Der Streit um die überbetriebliche Ausbildung nimmt kein Ende

Martin Teschke

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(vorn von links) Gerd Töpper, Kreishandwerksmeister Lippe, Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, und Landrat Dr. Axel Lehmann. Dahinter (von links): Manfred Kreisel, Leiter des Lüttfeld-Berufskollegs, Manfred Koch, stellvertretender Betriebsleiter des Eigenbetriebs Schulen des Kreises, Horst Klüter, Leiter des Felix-Fechenbach-Berufskollegs, Michael Lutter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, und Heinrich Heggemann, Kreishandwerksmeister Paderborn. - © Bernhard Preuss
(vorn von links) Gerd Töpper, Kreishandwerksmeister Lippe, Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, und Landrat Dr. Axel Lehmann. Dahinter (von links): Manfred Kreisel, Leiter des Lüttfeld-Berufskollegs, Manfred Koch, stellvertretender Betriebsleiter des Eigenbetriebs Schulen des Kreises, Horst Klüter, Leiter des Felix-Fechenbach-Berufskollegs, Michael Lutter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, und Heinrich Heggemann, Kreishandwerksmeister Paderborn. (© Bernhard Preuss)

Kreis Lippe. Der Streit zwischen der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe will keine Ende nehmen. Am Donnerstag hat die Kreishandwerkerschaft zum ersten Mal juristische Mittel ins Spiel gebracht, um die überbetriebliche Ausbildung in Lippe zu halten.
„Sollte die Kammer unserem Antrag nicht stattgeben, kann es auch zu einem Rechtsstreit kommen", sagte Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, gestern in einer Pressekonferenz im Kreishaus in Detmold. Laut Gödde hat die Kreishandwerkerschaft bereits vor einem Jahr beantragt, die Trägerschaft für die überbetriebliche Ausbildung ab 1. August dieses Jahres von der Handwerkskammer an die lippischen Innungen zu übertragen. Die Kammer wird nach Göddes Informationen am 6. Juni über diesen Antrag befinden. Michael Heesing, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL, bestätigte den Termin gegenüber der LZ.

Betroffen sind die Tischler-, die Bau-, die Maler- und die Kfz-Innung. Wie berichtet, ist es das Ziel der Handwerkskammer, die überbetriebliche Ausbildung dieser lippischen Innungen nach und nach von Lemgo auf den Campus Handwerk nach Bielefeld zu holen. Und genau dagegen begehrt die Kreishandwerkerschaft auf.

Seit gestern steht ihr bei dieser Auseinandersetzung mit der eigenen Kammer ein starker Verbündeter zur Seite. Landrat Dr. Axel Lehmann unterzeichnete für den Kreis Lippe einen Vertrag mit der Kreishandwerkerschaft, der den lippischen Innungen volle Unterstützung bei der überbetrieblichen Ausbildung gewährt. Im Wesentlichen geht es dabei darum, den Innungen Räume für ihre Ausbildung – gegen Miete natürlich – zur Verfügung zu stellen. Der Vertrag gilt vom 1. August 2016 an und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Laut Vertrag erhalten die Tischler in der Fachhochschule für Holztechnik an der Klingenbergstraße in Detmold 325 Quadratmeter. Für die anderen drei betroffenen Gewerke sind es insgesamt 930 Quadratmeter in dem vom Eigenbetrieb Schulen (EBS) übernommenen Teil des Handwerksbildungszentrums (HBZ) und den Werkstätten des Lüttfeld-Berufskollegs (LBZ) in Lemgo.

„Der Kreis will sich mit diesem Vertrag nicht in den Streit zwischen der Kreishandwerkerschaft und der Handwerkskammer einmischen", betonte der Landrat gestern. „Es ist aber sehr wohl meine Aufgabe, lippische Interessen zu vertreten." Für Lehmann ist die Absicherung der überbetrieblichen Ausbildung im Kreis eine Standortfrage. Er beruft sich dabei auf einen Kreistagsbeschluss aus dem Jahr 2011, der die Sicherung der überbetrieblichen Ausbildung im Kreis eine Standortfrage. Er beruft sich dabei auf einen Kreistagsbeschluss aus dem Jahr 2011, der die Sicherung der überbetrieblichen Ausbildung in Lippe vorgegeben hatte.

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