Kreis Lippe (jow). Der Verein Freifunk Lippe, der den Landkreis mit dem größten flächendeckenden WLAN-Netz versorgen möchte, hat sich zu einer Neuausrichtung entschlossen: Künftig wird der Datenverkehr über „Freifunk Rheinland" geroutet. Dadurch steigt auch die Verbindungsgeschwindigkeit.
Das bisher vorhandene Netz von öffentlichen kostenlosen drahtlosen Internet-Zugängen ist anders konfiguriert worden, so dass der Internetverkehr künftig über rheinländische Server abgewickelt wird. Der bisher verwendete VPN-Verschlüsselung und die Umleitung der Daten über die Niederlande sind nun nicht mehr nötig, denn „Freifunk Rheinland" gilt als registrierter Internet-Provider und unterliegt damit nicht der so genannten Störerhaftung.
Vor der mussten bisher alle Betreiber von öffentlich zugänglichen WLAN-Hotspots Angst haben, denn die machte sie haftbar für alle strafbaren Handlungen, die Nutzer über ihren WLAN-Zugang verübten. Dem waren die lippischen Freifunker bisher durch eine Umleitung des Datenverkehrs über die Niederlande entgangen, wo es diese gesetzliche Regelung nicht gibt.
Zwar soll die Störerhaftung bald – nach dem Willen der Großen Koalition – abgeschafft werden, die lippischen Freifunker bleiben aber weiter skeptisch, solange das Gesetzgebungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Sie schaffen schon jetzt für ihre Mitglieder Sicherheit, indem sie den Provider-Status des rheinländischen Vereins nutzen.
Durch die neue Technik – die automatisch auf den Freifunk-Routern installiert worden ist – wird zusätzlich die Leistung des drahtlosen Internetzuganges spürbar verbessert: Die VPN-Verschlüsselung für die Datenumleitung über die Niederlande hatte eine Rechenleistung erfordert, die die kleinen WLAN-Router nicht immer ausreichend bereitstellen konnten. Eine Übersicht der derzeit betriebsbereiten Freifunk-WLAN-Hotspots gibt es im Internet unter der Adresse freifunk-lippe.de/karte