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Kreis Lippe

Zivilschutzkonzept: Der Kreis hat für den Notfall vorgesorgt

Kreis Lippe. „Wir leben ja alle heute frisch aus dem Kühlschrank", sagt Meinolf Haase. Auch beim Leiter des kreiseigenen Regiebetriebs Bevölkerungsschutz stehen nicht stapelweise Konserven im Keller, er hat auch noch keine Hamsterkäufe getätigt. Und er weiß: Wenn es hart auf hart kommt, ist für die Grundbedürfnisse der Menschen im Kreis gesorgt.

Am Mittwoch will die Bundesregierung ihren neuen Zivilschutzplan vorstellen, der sich allerdings auf den Kriegsfall bezieht. Auch Haase weiß noch nicht im Detail, welche Neuerungen dort vorgesehen sind und kann sich nur an das halten, was die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung aus einem internen Entwurf veröffentlicht hat.

Doch der vorab zitierte Rat an die Bevölkerung, sich einen Vorrat anzulegen, ist ein alter Hut, weiß Haase: „Die Ratgeber für den Notfall, die das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz herausgegeben hat, finden sich schon lange zum Herunterladen auf unserer Internetseite Lippeschutz.de", sagt er. „Und die jüngste Auflage stammt aus dem Jahr 2013."

Eine Taschenlampe mit frischen Batterien, ein Kofferradio und die wichtigsten Dokumente feuerfest und griffbereit verpackt: Diese Vorkehrungen für den Brandfall oder einen längeren Stromausfall finden sich sehr wohl im Hause Haase.

Wohl die wenigsten Lipper hätten Zuhause Nahrungsmittel für zehn Tage gelagert, wie es das BBK vorschlage. Doch der Kreis Lippe ist gerüstet, falls es mal hart auf hart kommt, wochenlang der Strom ausfällt oder das Trinkwasser knapp würde. „Wir wüssten schon, wo wir was bekommen, wenn es nötig ist. Wir würden, wenn nötig, auf die Lebensmittellager der großen Handelsketten zurückgreifen können." Beispielsweise hat der Kreis einen Schlüssel für den Großhandelsmarkt Kanne, für den Fall, dass nachts größere Mengen Lebensmittel benötigt werden. „Da gibt es bereits heute ein Abkommen."

Darüber hinaus unterhält der Bund beispielsweise Getreidelager, deren Lage allerdings geheim ist, sagt Andreas Moseke von der Bezirksregierung. „Und wir haben allein im Regierungsbezirk 95 Notbrunnen." Auf die weist auch Meinolf Haase hin: „Wir sind aber auch mit den Mineralbrunnen im Kontakt, so dass wir in kürzester Zeit an große Mengen Wasser herankämen."

Die medizinische Versorgung sei ebenfalls sichergestellt: „Das Klinikum verfügt beispielsweise über eine eigene Hausapotheke, die auch für Notfälle gerüstet ist."

Was würde sich Meinolf Haase denn von dem neuen Zivilschutzplan der Bundesregierung wünschen? – „Unter anderem, dass es in Bezug auf Informationen auch eine Holschuld der Bevölkerung gibt", sagt er. Die Informationswege im Kreis Lippe seien sehr vielfältig: Sirenen, Lautsprecherdurchsagen, die App auf dem Smartphone, Radio, Fernsehen und natürlich die Liveticker der örtlichen Presse. „Es ist wichtig, dass die Lipper sich informieren können, und sie sollten das auch aktiv tun."

Zum Herunterladen
  1. Die Checkliste des Bundesamtes
  2. Ratgeber-Broschüre

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