Extertalerin wehrt sich gegen manipulierte Sexfotos

Extertal/Detmold. Er soll Porträtfotos einer 45-jährigen Bekannten, die er von der Internetseite ihres Arbeitgebers kopiert hatte, ausgeschnitten und auf Sexfotos montiert haben. Diese veröffentlichte er anschließend auf Sexportalen im Internet.

Die Frau verklagte ihren &bdquo;lockeren" Bekannten vor der Zivilkammer des Detmolder Landgerichts auf Unterlassung und ein Schmerzensgeld von insgesamt 50.000 Euro. Der Bekannte sollte sich bis zum 15. Februar zu den Vorwürfen äußern – die Frist ließ er verstreichen. &bdquo;Sein Anwalt hat aus Krankheitsgründen eine Fristverlängerung bis zum 1. März beantragt, der wir zugestimmt haben", erklärte Landgerichtssprecher Dr. Mathias Kapitza. Doch bis Anfang März müsse sich der Beklagte über seinen Rechtsanwalt aus Oerlinghausen zu den Vorwürfen äußern, fügt Dr. Kapitza hinzu.

Wenn nichts passiere, werde es zum Prozess kommen. &bdquo;Wir gehen davon, dass wir eine Stellungnahme erhalten und entscheiden anschließend über den Fortgang", erklärte Kapitza. Der Anwalt des Beklagten wollte sich auf mehrfache LZ-Anfrage nicht zu den Vorwürfen gegen seinen Mandanten, der bereits einschlägig vorbestraft ist, äußern.

Rückblick: Insgesamt zehn Pornobilder, auf denen die Kopffotos der Extertalerin montiert wurden, soll der Mann ab Sommer 2017 ins Internet gestellt haben. Manche habe er zuvor so bearbeitet, so dass sie wie echte Pornobilder aussahen. Zu den Fotos hatte er auch die Rufnummer der 45-Jährigen hinzugefügt. &bdquo;Da er auch dazu geschrieben hat, dass sie zu allen möglichen Sexpraktiken bereit ist, hat sich im September vergangenen Jahres ein Mann bei ihr gemeldet und Interesse an ihren Dienstleistungen bekundet", berichtet Dr. Kapitza. Erst durch diesen Kontakt sei die Frau &bdquo;völlig schockiert" auf die veröffentlichten Bilder auf einschlägigen Internetportalen aufmerksam geworden.

Sie leitete rechtliche Schritte ein. &bdquo;Es handelt sich dabei eindeutig um Fotomontagen, auf denen ihr Gesicht und ein teilweise oder vollständig entblößter Frauenkörper in pornografischen Posen zu sehen sind", konkretisierte die Mindener Kanzlei Rassi Warai, die die Geschädigte vertritt, den Fall. In den Darstellungen seien sogar der volle Name, die Heimatregion und die Telefonnummer der 45-Jährigen genannt worden. Dadurch habe sie immer wieder Anrufe erhalten, in denen sie zum Sex aufgefordert wurde, so die Kanzlei.

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