Keine Extrawurst für Radler auf der Gauseköte

Kreis Lippe. Henning Schwarze, Sprecher der Initiative Schlangen 4.0, ist sauer. &bdquo;Seit Monaten ist die Gauseköte für Pendler gesperrt und nun soll die Straße für die NRW-Radtour vom 18. bis 21. Juli per Sondergenehmigung geöffnet werden", schimpft Schwarze. Ihm seien Streckenpläne zugespielt worden, in der die Gauseköte (L 937) für die zweiten Etappe von Paderborn über Detmold nach Bielefeld vorgesehen sei. Doch er regt sich umsonst auf, wie LZ-Recherchen ergaben.

&bdquo;Es gab diese Anfrage auf eine Sondergenehmigung, denn die Gauseköte wäre eine Herausforderung für die Teilnehmer", räumt Tourleiter Jürgen Klotzbücher von der Agentur &bdquo;KOM3" aus Frechen bei Köln ein, die die Rundfahrt für die Veranstalter &bdquo;WestLotto" und die &bdquo;NRW-Stiftung" organisiert. Die Agentur habe sich an den Kreis Lippe gewandt. Der bestätigt den Eingang des Schreibens. &bdquo;Da es keine Kreisstraße ist, haben wir den Wunsch an Straßen.NRW weitergeleitet", sagt Kreissprecherin Lydia Penner. Nach ihren Informationen sei dort keine Genehmigung erteilt werden.

Dies bestätigt Burkhard Müller, Projektleiter bei Straßen.NRW: &bdquo;Die Gauseköte bleibt auch für die NRW-Radtour geschlossen." Er könne nachvollziehen, dass die Verbindungsstrecke zwischen Schlangen und Detmold attraktiv sei, aber der Zustand lasse solch eine Überfahrt nicht zu. Seit dem 25. Januar sei die Landstraße gesperrt, weil Straßen.NRW befürchte, dass Teile der Böschung abrutschen könnten. &bdquo;Nachdem im April Baugrunduntersuchungen durchgeführt worden sind, hat sich herausgestellt, dass der Boden noch instabiler ist, als wir vermutet hatten", sagt Müller. Nachdem das Problem diagnostiziert sei, würden die Sanierungsarbeiten in sechs Wochen ausgeschrieben.

&bdquo;Dann müssen wir ein Unternehmen finden, das diese Arbeiten auch durchführen kann", sagt der Projektleiter. Er gehe davon, dass die Strecke erst im Frühjahr kommenden Jahres für den Verkehr freigegeben werde. Daher könne niemand die Verantwortung für die Sicherheit der Radtour-Teilnehmer in knapp acht Wochen übernehmen.

Tourorganisator Klotzbücher ist enttäuscht, aber er sehe ein, dass die Sicherheit oberste Priorität habe. Auch die erste Alternativstrecke über die Sennerandstraße falle weg, da die britischen Streitkräfte keine Genehmigung erteilt hätten. Nach LZ-Informationen wird derzeit die Route von Paderborn über Schlangen und Veldrom nach Detmold favorisiert.

Henning Schwarze von der Bürgerinitiative ärgert sich weiter: &bdquo;Mit uns redet keiner. Ein belastbarer und transparenter Sanierungsplan für die Gauseköte liegt offenbar nicht vor." Nicht nur die vielen Pendler, sondern auch die Kaufleute in Schlangen seien verärgert. Seit der Sperrung der L 937 verzeichneten die Betriebe einen deutlichen Rückgang der Laufkundschaft. &bdquo;Neben dem temporären Umsatzrückgang wird auch ein nachhaltiger Schaden befürchtet, eben dann, wenn sich Kunden erst einmal für neue Geschäfte an den Ausweichstrecken entschieden haben." &bdquo;Statt sich intensiv um eine Radtour zu kümmern, sollten sich die Verantwortlichen endlich mit uns an den Tisch setzen, um Lösungen zu finden."

Ein Brief an Minister Wüst Hendrik Wüst, NRW-Verkehrsminister, hat Post von der Initiative Schlangen 4.0 erhalten. &bdquo;Da die Situation und Planungen für die Gauseköte so undurchsichtig ist wie eine Befahrung eben dieser Strecke an einem Herbstabend mit Nebel und Nieselregen fordern wir ein Treffen mit Hendrik Wüst", sagt Henning Schwarze, Sprecher der Initiative. Der Minister solle sich persönlich vor Ort ein Bild von den Sorgen der Betroffenen machen. Eine Ministeriums-Sprecherin teilte mit, dass das Schreiben und auch die Einladung an Hendrik Wüst &bdquo;zügig" beantwortet werde.

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