Lippe tut sich mit Schülertarifen für den Busverkehr schwer

Kreis Lippe. Elf Kilometer Strecke, 92,80 Euro monatlich – das ist der Tarif, den Christine Eke für ihre Tochter monatlich zahlen soll, wenn diese ein Detmolder Gymnasium besucht. Die Lagenserin findet es ungerecht, dass es keine Vergünstigungen für Kinder gibt.

Eine Schülerfahrkarte steht den Ekes nicht zu, denn theoretisch könnte die Tochter das Gymnasium in Lage besuchen, und der Weg dorthin wäre zu kurz. Aber in Lage wird die Dalton-Reformpädagogik angewandt, die Familie hat sich deshalb anders entschieden. &bdquo;Wir waren uns bewusst, dass wir die Fahrkarte zahlen müssen. Darum geht es auch nicht. Aber warum gibt es Vergünstigungen für Azubis, Schüler zahlen aber den Erwachsenenpreis?", fragt Christine Eke. Sie sei keineswegs gegen die Azubi-Tickets, sondern finde diese gut. Allerdings sieht sie eine Ungleichbehandlung.

"Dafür eine Lösung zu finden, ist nicht so einfach" Die LZ hat bei der Kommunalen Verkehrsgesellschaft Lippe nachgefragt, und dort ist man sich des Problems durchaus bewusst. Momentan sei es so, dass der Busverkehr durch die Schülerfahrkarten quer subventioniert werde, sagt Verkehrsplaner Bernd Schulze-Waltrup. Die Schulträger gehen in Vorleistungen, Bund und Land zahlen Zuschüsse. Das Prinzip gebe es seit Jahren, jetzt gehe man daran, einiges zu ändern – auch in Bezug auf die Fahrkarten, die Familien selber für ihre Kinder kaufen müssen. Allerdings sei es nicht so einfach, da eine Lösung zu finden.

&bdquo;Studententickets werden über die Semesterbeiträge finanziert. Alle Studenten müssen die quasi kaufen – auch wenn sie sie nicht wollen", sagt Schulze-Waltrup. Dagegen sei geklagt worden, letztendlich habe das Gericht den Verkehrsunternehmen aber Recht gegeben. &bdquo;Das kann man aber nicht auf die Schüler übertragen, weil es da eben Anspruchsberechtigte gibt und die, die keinen Anspruch haben. Wie wollen Sie da erklären, dass die einen für die anderen mitzahlen? Da wird man eine andere Lösung finden. Wir sind da in Verhandlungen", sagt der Verkehrsplaner.

Umstieg auf ÖPNV soll schmackhafter werden Denn mittlerweile gebe es ein Umdenken, der Umstieg auf den ÖPNV soll mehr Menschen schmackhaft gemacht werden. So gibt es bereits Azubi-Tickets, hier zahle das Land einen Zuschuss. Senioren werden mit dem Abo 60+ gelockt, in Lippe haben sie in der Woche ab 8 Uhr freie Fahrt, ebenso samstags und sonntags – für 45,50 Euro. Ab Januar wird eine weitere Zielgruppe anvisiert. Dann gibt es in verschiedenen Regionen einen Testlauf für ein Jobticket, der Kreis Lippe ist dabei. &bdquo;Erst einmal mit Testkunden. Wir sind gerade dabei, Unternehmen auszusuchen, die wir ansprechen", sagt Schulze-Waltrup.

Es gehe voran, aber in einem überschaubaren Tempo. &bdquo;Wenn wir den ÖPNV stärken wollen, muss auch klar sein, wer das bezahlt. Wir setzen darauf, dass wir mehr Fahrgäste bekommen, aber wenn das nicht sofort klappt, dann gibt es Defizite, die auch getragen werden müssen", sagt der Verkehrsplaner. In Bezug auf die Einführung eines Schülertarifs sei man in Gesprächen. Dass das im kommenden Jahr noch klappt, da ist Schulze-Waltrup skeptisch.

Lippe tut sich mit Schülertarifen für den Busverkehr schwer

Auf einmal stürmt Möstl: Der TBV-Keeper leitet mit einer Offensivaktion die Wende ein

Wie ein Lipper die Berliner Clubszene ins Rampenlicht rückt

Swingle Bells, Weihnachtscircus & Treckerlichter: Die Wochenendtipps für Lippe

Hermannslauf 2026 von Detmold nach Bielefeld: Alle Informationen über den Lauf-Klassiker

Türchen 20 im LZ-Adventskalender: Wo weiße Weihnachten wahrscheinlich sind

Integrations-App soll Menschen in Lippe beim Ankommen unterstützen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €