Physiotherapieschule am Klinikum Lippe feiert 40-jähriges Bestehen

Kreis Lippe. Lächeln! Atmen! Locker lassen! Wer sich schon einmal unter die Fittiche eines Physiotherapeuten begeben durfte, der kennt diese mahnenden Worte. Dass Physios jedoch mehr können müssen, als ihren Patienten professionell zu helfen und bestenfalls eine gute Beziehung zu ihnen aufzubauen, ist gestern beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Schule für Physiotherapie am Klinikum deutlich geworden. &bdquo;Bildung, die bewegt" lautet das Motto der Feier – und in Bewegung sind nicht nur Therapeuten mit ihren Patienten, sondern der Berufsstand selbst ist es. Da geht es etwa um den eigenen Anspruch an den Job, den die 48 Schüler in zwei Kursen entwickeln sollten: &bdquo;Ziel ist immer die Versorgungsqualität", stellte Prof. Dr. Christoff Zalpour von der Hochschule Osnabrück klar, der eine Professur für Physiotherapie innehat. Fachwissen und pädagogische Kenntnisse seien wichtig Er ist Arzt und Pädagoge und warb für eine wissenschaftliche Ausbildung: &bdquo;Auch ohne Studium Patienten zu behandeln geht, und es geht gut – es ist aber nicht mehr modern." Fachwissen und pädagogische Kenntnisse seien wichtig. Eine Hochschule mache den Beruf attraktiver, ermögliche den Zugang zu einem großen Schatz an Wissen und damit zu höherer Handlungskompetenz. Für Dieter Lange, den stellvertretenden Leiter der Physiotherapieschule, ist dies kein Widerspruch zur dreijährigen Ausbildung in dem Detmolder Haus: &bdquo;Wir sind auf dem Weg zur Zusammenarbeit mit Hochschulen." Erste Kooperationen zwischen Schulen und Unis, die Physiotherapie als Bachelor-Studiengang anbieten (etwa in Bochum) würden im kommenden Jahr evaluiert. Auch dies deute darauf hin, dass die Gesellschaft mehr und mehr erkannt habe, wie wichtig dieser Beruf sei und dass dieser sich bewege. Die Nachfrage unter den jungen Leute wächst Weiteres Indiz: Mussten Schüler bis Mitte der 2000er Jahre noch Schulgeld bezahlen, bekommen sie seit Jahresanfang eine Ausbildungsvergütung im ersten Jahr von immerhin 1500 Euro im Monat. Die Nachfrage unter den jungen Leute wachse, sagte Lange, der Beruf werde attraktiver. Dazu trägt sicherlich bei, dass das Klinikum seit einigen Jahren verstärkt darauf setzt, sich spätestens bei Neuntklässler bekannter zu machen und in Schulen für Gesundheitsberufe zu werben. &bdquo;Wir müssen da mehr Präsenz zeigen", forderte Anja Rethmeier-Hanke vom Klinikum – nicht nur mit Blick auf den Physio-Nachwuchs, der &bdquo;Lächeln! Atmen! Locker lassen!" predigt.

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